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Sr. M. Wiborada

Sr. M. Wiborada (Rita) Hofmann CSJ

Verstorben am 27. Oktober 2024

Lebenslauf

Sr. M. Wiborada wurde am 24. August 1932 als erstes Kind der Eheleute Kilian und Maria Hofmann in Rieneck, Landkreis Main-Spessart, geboren und drei Tage später auf den Namen Rita Hildegard getauft. Sie wuchs mit fünf jüngeren Geschwistern auf einem landwirtschaftlichen Anwesen in Unterfranken auf und half als ältestes Kind tatkräftig im Haushalt und in der Landwirtschaft mit. Der Alltag war vom Glauben und täglichen Gebet geprägt, so dass Rita das religiöse Leben von Kind an vertraut war. Schon früh musste sie den schmerzlichen Verlust ihrer Mutter erleben. Sie war 5 Jahre alt, als ihre Mutter verstarb. Der Vater heiratete noch einmal. Aus dieser Ehe gingen drei Mädchen und ein Junge hervor. Als sich ihre Stiefschwester Berta im Kindesalter auf Grund eines Unfalls schwere Verletzungen zuzog, half Rita diese zu pflegen, bis das Mädchen im Alter von 12 Jahren verstarb. Bald nach deren Tod wuchs in Rita der Wunsch, Ordensfrau zu werden und ihr Leben in der Nachfolge Christi in den Dienst am Nächsten zu stellen.

Im September 1939 begann für Rita die achtjährige Schulzeit in der Volksschule in Rieneck. Anschließend besuchte sie die zweijährige hauswirtschaftliche Berufs-schule in Gemünden. So konnte sie sich weitere Kenntnisse in der Führung eines Haushalts aneignen. Während ihrer Berufsschulzeit arbeitete die junge Frau in einer Zigarettenfabrik in Rieneck. Nachdem diese geschlossen wurde, konnte sie für 2,5 Jahre eine Anstellung in einem Altenheim in Ochsenfurt finden. Die junge Frau trug in sich den Wunsch ein Ordensleben zu führen, deshalb nahm sie im Oktober 1952 im Kreiskrankenhaus in Wasserlos ihren Dienst auf. Dort ging sie dem Personal mit verschiedenen Hilfsdiensten zur Hand. Im Jahr 1953 erkrankte Rita und es waren mehrere Krankenhausaufenthalte notwendig, die für ihre Lebensplanung eine neue Orientierung erforderlich machten. Im September 1955 begann sie ihren Dienst in einem Privathaushalt in Heidingsfeld. Dort versorgte sie den Haushalt der Familie, kochte und kümmerte sich um die Kinder. In dieser Zeit festigte sich der Wunsch, in die Schwesterngemeinschaft der St. Josefskongregation in Ursberg einzutreten. Im Juli 1956 bat sie deshalb um Aufnahme in die Ordensgemeinschaft der St. Josefskongregation. Am Josefstag 1958 wurde Rita in das Noviziat aufgenommen und erhielt den Schwesternnamen Sr. M. Wiborada. 1960 legte die junge Schwester die zeitliche Profess ab und drei Jahre später versprach sie am Festtag des Hl. Josef auf Lebenszeit Christus nachzufolgen.

Nach dem Eintritt ins Kloster war Sr. Wiborada bis 1963 als Pflegehilfe in verschiedenen Wohngruppen in den Wohnbereichen St. Florian und St. Vinzenz in Ursberg tätig. 1963 übernahm sie die Betreuung von erwachsenen Frauen mit Behinderungen in der damals klostereigenen Filiale Maria Bildhausen und kehrte damit für 8 Jahre in ihre unterfränkische Heimat zurück. Ihr frohes Gemüt und ihre wohlwollende und liebenswürdige Art war für die Betreuten und die Mitmenschen ein Segen, so dass sie sich in der Gegenwart von Sr. Wiborada wohl fühlten. Um die fachlichen Kenntnisse im Umgang mit Menschen mit Behinderungen zu erweitern, absolvierte Sr. Wiborada im Jahr 1972 die einjährige Ausbildung zur Heilerziehungspflegehelferin. Während dieser Zeit war sie bei schulpflichtigen Kindern im Engelhof in Ursberg tätig. Von 1974 bis ins Jahr 2000 sorgte Sr. Wiborada als Gruppenleiterin für erwachsene Frauen mit Behinderungen in der Wohngruppe Alma im Haus St. Martha. Sr. Wiborada liebte ihren Dienst. Sie hatte ein großes und weites Herz für die ihr Anvertrauten. Gerne unternahm sie mit ihnen Ausflüge. Sie verbrachte mit den Frauen der Wohngruppe die Ferienzeiten in Waltenhofen. So ermöglichte sie ihnen die Schönheit des Allgäus zu genießen und verwöhnte sie mit ihren Kochkünsten. Zur eigenen Erholung fuhr sie ebenfalls gerne mit Mitschwestern nach Waltenhofen, so dass ihr das Allgäu zur zweiten Heimat wurde. Ebenso war es ihr eine Freude die Festzeiten im Jahreskreis zu feiern. Besonders am Fasching erheiterte sie alle mit originellen Einfällen. Im Jahr 2001 schied Sr. Wiborada mit 69 Jahren krankheitsbedingt aus dem Gruppendienst aus. Sie übernahm im Konvent St. Maria bis zu dessen Auflösung 2016 den Refektordienst, den sie ebenfalls mit großer Liebe verrichtete. Von St. Maria wechselte sie in den Mutterhauskonvent, dort leistete sie noch kleinere Hilfsdienste und widmete sich dem Gebet und der Anbetung vor dem ausgesetzten Allerheiligsten. 2018, sie war mittlerweile 86 Jahre alt, wurde der Umzug auf die Pflegestation des Mutterhauses notwendig. Ihre Situation meisterte sie aus der inneren Verbundenheit mit Gott und dem festen Vertrauen auf seine Gegenwart. Aus dem Empfang der Sakramente schöpfte Sr. Wiborada die Kraft ihre zunehmende Gebrechlichkeit anzunehmen. Am 27. Oktober 2024 ging Sr. Wiborada ruhig und vorbereitet im Beisein von zwei Mitschwestern in die ewige Herrlichkeit zu Gott.