Herzlich Willkommen bei der St. Josefskongregation in Ursberg

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Kloster ABC

Hier können Sie die klostertypischen Wortwendungen nachschlagen, die Sie auf unserer Internetseite finden.
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Anfangsbuchstaben

Anbetung

Die Anbetung ist eine Grundhaltung des Christseins.
Der anbetende Christ stellt sich als Geschöpf in die Gegenwart Gottes, um Gott die Ehre zu erweisen, die ihm zukommt.
Die Anbetung ist ein ganzheitlicher Akt, der in der körperlichen Haltung (knien, stehen, verneigen) seinen sichtbaren Ausdruck findet.
Gottes Anwesenheit in der Welt ist nicht konkret sichtbar, wohl aber ist sie in der Begegnung mit Menschen, im Wort Gottes, in den Zeichen der Schöpfung und des Sakramentes der Eucharistie erahn- und erfahrbar.

Die Schwestern der St. Josefskongregation halten vor dem ausgesetzten Sakrament Anbetung. Sie haben eine kleine Anbetungskapelle, in welcher sie in Stille immer wieder am Tag Einkehr halten können.
Die Nacht vom Freitag auf Samstag ist durchgehend Anbetung.
Einzelne Schwestern verrichten in dieser Nacht für sich, die Gemeinschaft, die Kirche und die Welt in festgelegten Stunden den Dienst der Anbetung.

Armut

Die Armut ist einer der evangelischen Räte, der v.a. in den franziskanischen Gemeinschaften Bedeutung hat.
Die Armut umfasst das Teilen und die Geschwisterlichkeit als Grundhaltung, die davon getragen ist, alles gemeinsam zu haben und ihren Ausdruck in einem einfachen Lebensstil findet.
Die Armut betrifft den Umgang mit den materiellen Gütern, mit der Zeit, mit den individuellen Fähigkeiten und Grenzen sowie die Bereitschaft, sich selbst zugunsten der Gemeinschaft einzubringen bzw. zurückzustellen.
Das Gelübde der Armut umfasst das Loslassen des persönlichen, materiellen Besitzes, das Loslassen von Sicherheiten, das Loslassen von geistigem Besitz und das Frei sein von persönlichen Vorstellungen unter dem Gedanken, dass Christus der Reichtum ist.
Politisch verstanden ist die freiwillige Armut ein Akt der Solidarität mit den unfreiwillig Armen unserer Zeit.

Benedictus

benedicere (lat):Gutes wünschen, segnen
Lobgesang des Zacharias nach Lukas 1,67
Dieser Lobgesang ist Teil der Laudes

Betrachtung

Bei der Betrachtung setzt sich die Schwester mit der Heiligen Schrift oder einam anderem geistlichen Text auseinander.
Es ist dabei ein Nachdenken über das Gelesene und endet meist in einem dankbaren Gebet.
Siehe auch Meditation

Dritter Orden

Einkleidung

Feierliche Überreichung des Ordenskleides als Zeichen der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Ordensgemeinschaft.

Ehelosigkeit

Die Ehelosigkeit ist einer der evangelischen Räte, der auch umschrieben wird mit Jungfräulichkeit, Keuschheit.
Die Ehelosigkeit spricht den freiwilligen Verzicht auf das Leben in einer Ehe an, um der Liebe zu Gott willen. Ehelos leben bedeutet nicht, in Beziehungslosigkeit zu leben. Die Ehelosigkeit erweitert den Blick über die eigene Familie hinaus auf die Menschheitsfamilie.
Die Jungfräulichkeit ist Antwort des ganzen Menschen auf Gottes Ruf. Im Rat der Jungfräulichkeit weiß sich die Ordensfrau so sehr von Gott geliebt, dass es ihr höchstes Anliegen ist, die Liebe Gottes in die Welt zu tragen. Sie will ganz verfügbar für Gott und die Menschen leben.
Politisch gesehen ist die Ehelosigkeit ein Zeichen der Solidarität mit den unfreiwillig einsamen Menschen.

Erster Orden

Eucharistie

eucharistia (griechisch) Danksagung
Feier der Danksagung in Erinnerung an das letzte Abendmahl und das Kreuzesopfer Jesu.
Gegenwart Jesu Christi in den Gestalten von Brot und Wein.
Die Eucharistiefeier ist ein wichtiger Akzent im Tagesablauf eines Klosters als Begegnung mit Jesus Christus im Sakrament und Wort.

Evangelische Räte

Evangelische Räte sind die vom Evangelium angeratenen, aber nicht vorgeschriebenen Forderungen der Armut, der Jungfräulichkeit (Keuschheit, Ehelosigkeit) und des Gehorsams.
Das Leben nach den Evangelischen Räten will Zeugnis geben, dass die Ordensfrau sich Gott unmittelbar zur Verfügung stellt, wie auch von der Hoffnung auf die künftige Vollendung des Gottesreiches. Die Evangelischen Räte sind eine besondere Verbindung mit der Kirche, deren Geheimnis und deren Anliegen.
Daraus ergibt sich die Aufgabe, sich nach Kräften und entsprechend der eigenen Berufung durch Gebet und tätiges Wirken um die Ausbreitung des Glaubens sowie das Wohl der Menschen zu bemühen.
Das Gelübde der Evangelischen Räte ermöglicht ein Leben in Freiheit, denn es sind Gelübde der „Losigkeiten“.
Ehelosigkeit (Jungfräulichkeit, Keuschheit), Machtlosigkeit (Gehorsam), Besitzlosigkeit (Armut).
Dieses Ungebundensein an Familie, Macht, Besitz ermöglicht Freiheit und ist ein Ausdruck dessen, wie sehr die einzelne Ordensfrau sich auf Gott und seine Gnade verlassen, aber auch wie sehr sie für Gottes Reich wirken kann.

Exerzitien

exercitatio (lat) Übung
Geistliche Übungen zur Vertiefung und Erneuerung des persönlichen Glaubenslebens; meist gestaltet mit Vorträgen, Empfang des Bußsakramentes und der Profeßerneuerung. Während der Exerzitien wird auf Gespräche mit anderen weitgehend verzichtet, um in tieferer Weise in Zwiesprache mit Gott zu treten.
Während bei Exerzitien Tage der Stille und des geistlichen Lebens gepflegt werden, versuchen Christen in „Exerzitien im Alltag“ in diesen bewusster und regelmäßiger als sonst Zeiten des Gebetes und der Besinnung einzugliedern.

Franziskaner

Die vom hl. Franz von Assisi ins Leben gerufene Brüderschaft wurde mit der Anerkennung durch Papst Innozenz III (1209 oder 1210) und der Bestätigung der Regel (1223) zum Orden der Minderen Brüder (Ordo Fratrum Minorum; OFM). Bereits 1221 kamen die ersten Franziskaner nach Deutschland.
Die Franziskaner leben nach den drei Evangelischen Räten.
Anliegen der Franziskaner sind:
Einfachheit im Lebensstil,
Brüderlichkeit,
Option für die Armen und Unterprivilegierten,

Einsatz für die Bewahrung der Schöpfung, für Frieden und Gerechtigkeit,
zeitgemäße Evangelisation.
Die Franziskaner mit derzeit ca. 15 000 Mitgliedern widmen sich weltweit ihren Anliegen.
In Deutschland liegt die Zahl der Ordensmitglieder bei etwa woo.

Franziskanische Ordensfamilie

Männer und Frauen haben sich vom hl. Franz ansprechen lassen. Sie wollten wie er Jesus nachfolgen.
Es bildeten sich rasch viele franziskanische Gemeinschaften, die sich als franziskanische Familie verstehen.
Im Ersten Orden leben Franziskaner, Kapuziner und Minoriten.
Im Zweiten Orden finden wir die Frauen (Klarissen und Kapuzinerinnen)
Im Dritten Orden leben Männer und Frauen z.T. in klösterlichen Gemeinschaften (Regulierter Dritter Orden) oder als Mitglieder der franziskanischen Gemeinschaft (FG) verheiratet oder ehelos.
Unter dem Regulierten Dritten Orden versteht man eine Vielzahl klösterlicher Gemeinschaften, die sich aus dem Dritten Orden entwickelt haben. Wir gehören als Franziskanerinnen der St. Josefskongregation Ursberg dem Regulierten Dritten Orden an.

Franziskustag

Der Tag des Sterbens des hl. Franz von Assisi.
3. Oktober;
Den Feiertag begeht die Kirche am 4. Oktober.

Gehorsam

Einer der drei Evangelischen Räte

Gehorsam kommt von hören, horchen, aufeinander hören.
Gehorsam steht in der Nachfolge Jesu, der seinem Vater gehorsam war bis zum Tod am Kreuz. Damit ist der Gehorsam das grundlegende Verhalten eines glaubenden Menschen und meint die Verfügbarkeit für Gott. Er ist das Hören auf die von Gott gegebene Berufung, um als Christ am Reich Gottes mitzuwirken.
Gehorsam umfasst mehrere Dimensionen

* das Hören auf sich selbst
(die gegebenen Fähigkeiten erkennen und bereit sein, diese einzusetzen,
die eigenen Grenzen erkennen und akzeptieren)
* Abstand nehmen von sich selbst und seinen eigenen Bedürfnissen
* Hören auf Gott und seinen Willen
* Hören auf den Mitmenschen
(in der Lebens-, Berufs-, Glaubens- und Weltgemeinschaft)
* Hören auf die Zeichen der Zeit
* in Verantwortung leben mit Gott, den Menschen, der Welt und sich selbst

Gehorsam wird nicht verstanden als blindes Gehorchen, sondern er fordert die Bereitschaft  zum verantwortlichen Mitdenken und Handeln.
Er beginnt mit der Bereitschaft, sich einzubinden in eine Gemeinschaft mit der ihr gegebenen Aufgaben, den in ihr lebenden Menschen und Vorgesetzten. Aus diesem Gelübde heraus entsteht die Sendung und der eigentliche Auftrag, sich ganz in den Dienst für Gott in der Gemeinschaft, für die ich mich berufen glaube, zu stellen.
Der Gehorsam will politisch verstanden zur Solidarität mit den Mitmenschen, die keine Rechte haben, den am Rand der Gesellschaft stehenden Menschen führen.

Gelübde

Geloben

Die Ordensfrau bindet sich mit Ende des Noviziates an die von ihr gewählte Ordensgemeinschaft.
Sie verspricht dabei nach den Evangelischen Räten zu leben, um für den Dienst an Gott und den Menschen frei zu sein.
In der Regel werden die Gelübde auf zunächst für drei Jahre (zeitliche Profess) und anschließend für die gesamte Lebenszeit (Ewige Profess) versprochen.
Diese Lebensentscheidung wird in einer öffentlichen Feier abgelegt.

Generalkapitel

Das Generalkapitel ist die höchste Beschluss fassende Instanz einer Ordensgemeinschaft.
Es ist gegliedert in Wahl- und Sachkapitel.

Im Wahlkapitel wird die Ordensleitung (Generaloberin, Generalvikarin und Generalrätinnen) gewählt.
„Hauptaufgabe des Sachkapitels ist es, das Leben zu überprüfen nach dem Evangelium, der Ordensregel und den Satzungen der Ordensgemeinschaft im Hinblick auf unsere Tradition und die Erfordernisse der Zeit.“ (Aus den Satzungen der St. Josefskongregation).
So sind in einem Sachkapitel Fragen zur Spiritualität und des Apostolates heute zu klären. Dies bedeutet für die Schwestern immer wieder neu zu überdenken, wie sie in unserer Zeit Christus sichtbar machen wollen.
Am Generalkapitel nehmen 50 Schwestern teil – zum Teil von Amts wegen und zum größeren Teil von ihren Mitschwestern dazu gewählt.

Gestellungsvertrag

Ein Gestellungsvertrag ist eine besondere Form des Arbeitsvertrages.
Er wird für Ordensschwestern abgeschlossen, die bei einem bestimmten Arbeitgeber formal beschäftigt sind (in unserem Fall bei der Diözese Augsburg oder dem Dominikus-Ringeisen-Werk).

Habit

Das franziskanische Ordensgewand (Habit) erinnert von der Schnittform her an das Taukreuz, das von Franziskus als Zeichen des Segens verwendet wurde.

Jubiläum

Die Schwestern der St. Josefskongregation feiern den Tag ihrer Profeßablegung in besonderer Weise nach 25, 50, 60, 70 Jahren.

Jungfräulichkeit

Kandidatur

Bewerbungszeit in eine Klostergemeinschaft
Während dieser Zeit besteht eine noch lockere Bindung am Gemeinschaftsleben.

Keuschheit

Konvent

convenire (lat): zusammenkommen

Konvent ist die Bezeichnung für einen Teil der gesamten Ordensgemeinschaft, die nach der klösterlichen Regel unter einer Konventoberin zusammenlebt.
Ein Konvent ist die Gemeinschaft von Schwestern, die in einem Haus eine Lebens-, Gebets- und Tischgemeinschaft bilden.
Die St. Josefskongregation hat mehrere Konvente, die im Bereich Ursbergs und auf den Filialen eine Lebensgemeinschaft bilden, aber im Austausch mit der gesamten Ordensgemeinschaft stehen.

Komplet

completus (lat): abgeschlossen, vollständig
Nachtgebet der Kirche und Abschluss der katholischen kirchlichen Tageszeiten.
Der Komplet geht ein persönliches Bedenken der individuellen Schuld und ein gemeinsames Schuldbekenntnis voraus.

Aufbau:
Bußakt
Hymnus
ein Psalm
kurze Lesung
Antwortgesang
Nunc dimittis
Gebet
Gruß an die Gottesmutter

Kranz

Der Kranz war in der Antike und im Alten Testament ein Symbol für Ruhm, Ehre und Freude.

Heute ist der Kranz ein Symbol für Gott, der ohne Anfang und Ende ist, wie auch für: Vollendung und Leben in Fülle.
Der Kranz ist ein Zeichen des Verbundenseins von Menschen untereinander, aber auch des Verbundenseins mit der Schöfpung und mit Gott. Er ist ein Zeichen der Treue und der Jungfräulichkeit.

Der Kranz begegnet uns als:
Adventskranz, Türkranz, Grabkranz, Laubkranz, Lorbeerkranz, Erntekranz, Krone, Dornenkrone, Brautkranz, Luciakranz und als Jubiläumskranz.
Er wird als Ehrenzeichen für siegreiche Athleten und Könige verwendet.
Bei großen Hochzeiten tragen Kinder oft Blumenkränze im Haar.

Wir Schwestern tragen einen Kranz an den Tagen unserer Profess und der Professjubiläen als Zeichen unserer Verbundenheit mit Gott, unserer Treue und Jungfräulichkeit. Zugleich ist dieser Kranz ein Bekenntnis zu unserem Herrn, der die Welt in seinen Händen hält und unvergänglich ist.

 

Laudes

laudare (lat): loben

Morgenlob der Kirche
Aufbau:
Eröffnungsruf mit Psalm
Hymnus
drei Psalmen
Lesung
Antwortgesang
Benedictus
Fürbitten
Vater unser
Diese Gebetszeit im Licht des beginnenden Tages ruft die Auferstehung Jesu wach.

Wir Schwestern beten in der Regel die Laudes gemeinsam, meist vor der hl. Messe.

Magnificat

magnificare (lat): groß machen, loben, rühmen

Lobgesang Mariens aus dem Lukasevangelium (LK 1,46ff)
Es ist Teil der Vesper.

Meditation

meditatio (lat): Überlegung, Nachdenken, Nachsinnen

Besinnung auf die Mitte.
Die Meditation ist eine kontemplative und beschauliche Methode des geistlichen Lebens, die in vielen Religionen ihren Platz hat.
Dabei versenkt sich der Meditierende in sein Inneres, um in sich Gott zu begegnen.
Verwandt damit ist die Betrachtung

Mittagshore

Teil des Stundengebetes zur Mittagszeit

Meist beten wir Schwestern dieses Gebet für uns persönlich vor oder nach dem Mittagessen.

Noviziat

Zeit der Prüfung auf Echtheit der Berufung zum Ordensleben und

Zeit der Einführung in das Ordensleben ohne feste Bindung.
Die Dauer des Noviziates in der St. Josefskongregation beträgt zwei Jahre.
Als Zeichen der Zugehörigkeit zur Schwesterngemeinschaft trägt die Novizin ein Schwesternkleid, das dem der Schwestern ähnlich ist.
Die Novizin lebt in einer Konventgemeinschaft mit und beteiligt sich an den gemeinsamen Gebets- und Gemeinschaftszeiten. Der berufliche Einsatz wird eingeschränkt, um Freiraum für eine geistliche und theologische Ausbildung zu erhalten.
Im ersten Jahr wird der Schwerpunktk auf die  Ausbildung gelegt. Im zweiten Jahr ist man bemüht, eine Einheit zwischen geistlichem und tätigen Leben zu finden.

nunc dimittis

Teil der Komplet
Lobgesang des Simeon im Tempel (Lk 2, 29 ff)

Postulat

Zeit der Einführung in das klösterliche Leben ohne feste Bindung.
Die Postulantin lebt in Teilen das Gemeinschaftsleben der St. Josefskongregation mit, ist aber noch in ihrem Beruf bzw. in ihrer Ausbildung tätig.

Profess

profiteri (lat.): versprechen, frei bekennen
Die Profess ist die öffentliche Ablegung der Gelübde vor den Vorgesetzten der Ordensgemeinschaft und Vertretern der Kirche als Lebensübergabe an Gott.
Zeitliche Profess: Verpflichtung in der Ordensgemeinschaft zu leben
für eine begrenzte Zeit ( drei bis fünf Jahre).
Sie kann erst nach dem Noviziat abgelegt werden.

Ewige Profess: Verpflichtung und Bindung an die Gemeinschaft auf Lebenszeit.

Die Schwestern der St. Josefskongregation legen ihre Profess am Josefstag (19. März) oder am Franziskustag (4. Oktober).

Professformel

Die Professformel umfasst den Text, der bei der Ablegung der Gelübde gesprochen wird. Sie ist auf die Ideale der betreffenden Gemeinschaft ausgerichtet und drückt die Bindung an die spezifische Gemeinschaft aus.

Siehe Ordensleben-Gelübde

Professjubiläum

Tag der Wiederkehr der Profess (25, 40, 50 … Jahre), der feierlich begangen wird.

Professring

Ordensleben Gelübde - Ring

Der Professring ist Zeichen der Vermählung mit Christus; er wird bei der feierlichen Profess  überreicht.

Refektor

reficere (lat) wieder herstellen (des Leibes)

Speisesaal

Regel

In der Ordensregel stehen die grundsätzlichen Orientierungspunkte für die persönliche und gemeinschaftliche Lebensgestaltung der Ordenschristen. Grundstein der Regel ist das Leben nach dem Evangelium in der Nachfolge Jesu Christi mit einem gemeinschaftsspezifischen Schwerpunkt. (Bei Franziskus z.B. das „Minder-Sein und die Armut; bei Augustinus: „Sie hatten alles gemeinsam“). Die Ordensregeln wurden im allgemeinen vom Ordensgründer verfasst und vom Papst anerkannt.
Die Schwestern der St. Josefskongregation leben nach der Regel des hl. Franziskus.

Bildnachweis: Marianne Riss

Rekreation

recreare (lat): sich erholen
Erholungszeit, die in Gemeinschaft und zu festen Zeitpunkten stattfindet.
In unserer Gemeinschaft ist dies in der Regel nach den gemeinsamen Mahlzeiten. Gelegentlich finden gemeinsame Abende oder kleinere Feste in Gemeinschaft statt.

Rosenkranz

Eine Form des wiederholenden Betens der christlichen Kirche.

Hilfe dabei ist eine „Zählkette“, der Rosenkranz.
Der Rosenkranz ist ein an der Bibel orientiertes betrachtendes Gebet, in dem das Heilsgeschehen der Erlösung im Mittelpunkt steht.
Mit Hilfe der „Zählkette“ werden fünf Mal je zehn „Gegrüßet seist du Maria“ gesprochen, wobei mit jeder Zehnergruppe ein „Vater unser“ und ein „Ehre sei dem Vater“ verbunden wird (= Gesätz).
In jedem Gesätz steht ein „Sätzchen“ aus dem Leben und Wirken Jesu im Mittelpunkt (z.B. Jesus, der von den Toten auferstanden ist).
Durch das Wiederholen will die Betende die Heilswahrheiten und Heilstaten Jesu verinnerlichen.
Wir beten den Rosenkranz regelmäßig für uns persönlich und einmal in der Woche gemeinschaftlich.
Seinen besonderen Platz hat der Rosenkranz als Gebet für Verstorbene.

Sonnengesang

Der Sonnengesang ist der bekannteste Text des hl. Franz von Assisi und zählt zur Weltliteratur.
Der Sonnengesang, den Franziskus 1224/25 bereits schwer krank geschrieben hat, gehört zu den franziskanischen Gebeten.
Dieses Gebet ist ein Lobgesang auf Gottes gute Schöpfung.
Dieses Gebet fordert franziskanisch denkende und betende Menschen heraus in ihrem Verhalten zur Schöpfung, zum Nächsten und zur eigenen Geschöpflichkeit.

Text:
Höchster, allmächtiger, guter Herr,
dein sind der Lobpreis, die Herrlichkeit und Ehre
und jeglicher Segen.
Dir allein, Höchster, gebühren sie,
und kein Mensch ist würdig, dich zu nennen.

Gelobt seist du, mein Herr,
mit allen deinen Geschöpfen,
zumal dem Herrn Bruder Sonne;
er ist der Tag, und du spendest uns das Licht durch ihn.
Und schön ist er und strahlend in großem Glanz,
dein Sinnbild, o Höchster.

Gelobt seist du, mein Herr,
durch Schwester Mond und die Sterne,
am Himmel hast du sie gebildet,
hell leuchtend und kostbar und schön.

Gelobt seist du, mein Herr,
durch Bruder Wind und durch Luft und Wolken
und heiteren Himmel und jegliches Wetter,
durch das du deinen Geschöpfen den Unterhalt gibst.

Gelobt seist du, mein Herr,
durch Schwester Wasser,
gar nützlich ist es und demütig und kostbar und keusch.

Gelobt seist du, mein Herr,
durch Bruder Feuer,
durch das du die Nacht erleuchtest;
und schön ist es und liebenswürdig und kraftvoll und stark.

Gelobt seist du, mein Herr,
durch unsere Schwester, Mutter Erde,
die uns ernährt und lenkt
und vielfältige Früchte hervorbringt
und bunte Blumen und Kräuter.

Gelobt seist du, mein Herr,
durch jene, die verzeihen um deiner Liebe willen
und Krankheit ertragen und Drangssal.
Selig jene, die solches ertragen in Frieden,
denn von dir, Höchster, werden sie gekrönt werden.

Gelobt seist du, mein Herr,
durch unsere Schwester, den leiblichen Tod;
ihm kann kein Mensch lebend entrinnen.
Wehe jenen, die in schwerer Sünde sterben.
Selig jene, die sich in deinem heiligsten Willen finden,
denn der zweite Tod wird ihnen kein Leid antun.

Lobt und preist meinen Herrn
und sagt ihm Dank und dient ihm mit großer Demut.

Stundengebet

Wir Schwestern beten das Stundengebet, das zu verschiedenen  Tageszeiten Gebetsstunden vorlegt. Es will das Christus gebührende Lob der Kirche darbringen.

Es sind Hymnen und Psalmen.
Wir Schwestern beten dieses aus dem Christuslob. Dieses ist eine Fortführung des Officium Divinum Parvum.
Unsere Gebetszeiten sind:
Laudes (Morgenlob)
Mittagshore (Mittagsgebet)
Vesper (Abendlob)
Komplet (Nachtgebet)

Tau

Das gemeinsame Symbol der franziskanischen Familie ist das Tau-Kreuz.

Das Tau ist ein Zeichen der Demut
Tau ist der griechische Buchstabe, mit dem das Wort „tapeinos“
(demütig) beginnt. So drückt das Tau die franziskanische
Spiritualität aus: Demütig sein.

Das Tau istein Zeichen des Segens
Franziskus ist seinem Mitbruder Leone sehr verbunden.
Einmal hat Leone eine Krise und wünscht sich eine Aufmunterung.
Dies spürt der hl. Franz und verfasst deshalb
für ihn einen Segenswunsch. Darunter schreibt er das Tau.
ein Zeichen des Schutzes
Vom Tau lesen wir im Buch Ezechiel. Ein Bote Gottes wird
beauftragt, alle Menschen mit einem Tau zu bezeichnen,
die vor der drohenden Vernichtung gerettet werden sollen.

Das Tau istein Zeichen des Kreuzes
Früher wurde das Kreuz oft wie das Tau dargestellt.
ein Zeichen der Zusammengehörigkeit
Franziskus verwendete dieses Zeichen gerne, um einen
Menschen oder eine Sache unter den Schutz Gottes zu
stellen. Die franziskanischen Geschwister griffen dieses
Tun des hl. Franz auf und so wurde das Tau innerhalb der
franziskanischen Bewegung zum Zeichen der Zusammengehörigkeit.

Vesper

Abendlob der Kirche

Aufbau:
Hymnus
drei Psalmen
Lesung
Antwortgesang
Magnificat
Fürbitten
Vater unser
Diese Gebetszeit am Abend will Dank sagen für alles, was der Tag gebracht hat.

Wir Schwestern beten in der Regel die Vesper gemeinsam.

Zingulum

Ordensleben Gelübde - Zingulum

Gemeinsam ist allen Mitgliedern der franziskanischen Familie das Zingulum mit den drei Knoten. Die Knoten stehen für die drei Ordensgelübde Gehorsam, Armut und Ehelosigkeit.

siehe auch http://www.infag.de/seiten/doku.php/spiritualitaet_zeichen_und_symbole_zingulum

Zweiter Orden