Franziskus war ein Träumender.
Erst wollte er reich sein, dann ein ruhmreicher Ritter werden.
Aber seine Träume scheiterten.
Er zog 1204 in den Krieg und wurde gefangen genommen.
Er war mehrere Monate in Gefangenschaft.
Als er heim kam, war er nicht mehr der, der er vor dem Krieg war.
Er war in einer tiefen Sinnkrise.
Er wusste nicht, was er mit seinem Leben anfangen sollte.
Franziskus war ein Suchender – ein Sinn-Sucher.
Er streifte durch die Gegend um Assisi.
Einmal hatte er ein besonderes Erleben.
Er ging in die Kirche San Damiano, die am Zerfallen war.
Heute würde da ein Schild stehen: Betreten verboten! Einsturzgefahr! Lebensgefahr!
Franziskus wagte sich in diese Ruine hinein.
Franziskus war ein Mutiger.
Er sah ein Kreuz vor welchem er betete.
Franziskus war ein Betender.
Genau in diesem verfallenden Kirchlein hörte Franziskus eine Stimme:
Franziskus geh und stelle mein Haus wieder her, baue meine Kirche auf, das wie du siehst ganz zu verfallen droht!
Franziskus war ein Hörender und er stellte sich diesem Ruf.
Er ging nicht daran, das verfallende Haus ganz abzureißen, um etwas ganz neues aufzubauen.
Er ging daran, die Ruine auszubessern und fing an, das Verfallende wieder aufzubauen.
Franziskus fing an, einen konkreten ersten Schritt zu tun,
indem er Stein um Stein die Kirche wieder herzustellen versuchte.
Erst später erkannte er den übertragenen und tieferen Sinn.
Franziskus war ein Mann der Tat, ein konkret Handelnder.
Franziskus widmete sich mit ganzem Herzen dieser Aufgabe.
Er baute kein warmes Nest für sich, sondern einen Ort für Gott und die Menschen.
Er baute für eine Zukunft, denn der Träumer hatte eine Vision: Dort werden heilige Jungfrauen leben!
In dieser Aufgabe ging er ganz auf, es machte ihm – dem ehemals reichen Kaufmannsohn – auch nichts aus, um Steine zu betteln und verlacht zu werden.
Und so begeisterte er andere – bis in unsere Zeit hinein.
Er hatte eine Ausstrahlung bis in unsere Zeit hinein.
Franziskus war ein Begeisternder.
Es kamen seine früheren Freunde und arbeiteten auf ganz unterschiedliche Weise mit.
Der eine mauerte,
andere steuerten Steine bei,
die nächsten sorgten sich um Lebensmittel.
Die Mitarbeiter halfen ihren Fähigkeiten gemäß.
Sie wuchsen zusammen und wurden eine Gemeinschaft – innerhalb weniger Jahre waren es Tausende.
Das Tau ist ein Segenszeichen, das Franziskus gerne auf Wände und unter Dokumente zeichnete.
Wir sind gesegnet in unserem Sein und Tun!
Würde ich auf so einen Ruf reagieren?
Wie?
Kann ich mich so unmittelbar ansprechen lassen?
Wenn die kleinen Schritte zählen, was könnte ich konkret als kleinen Schritt tun, um anderen Heil oder Glaube zu bringen?
Nachfolge ist, suchen
was will das Leben?
denn Gott will das Leben
Nachfolge ist, sehen und hören
die Wunden sehen
sich nichts vormachen
sich ansprechen lassen, von dem, was nicht heil ist
denn Gott will das Heil
Nachfolge ist, konkrete Schritte tun
um die Wunden zu heilen
und sei der Schritt noch so klein
so soll er nicht hinausgeschoben werden
und sei der Schritt noch so vorläufig
so soll er gesetzt werden
Nachfolge ist, heilende Schritte zu tun
sie strahlen aus
sie helfen
und
sie schenken Leben