Herzlich Willkommen bei der St. Josefskongregation in Ursberg

St. Josefskongregation Logo

Sterbeanzeige Sr. M. Gunda Gruber – ehemalige Generaloberin

2024 | Aktuelles

Am Dienstag, den 27. August 2024,
ist um 06.10 Uhr unsere Mitschwester und ehemalige Generaloberin

Sr. M. Gunda (Maria) Gruber CSJ

im 69. Profess- und 93. Lebensjahr im Haus Salvator in Ursberg
zu unserem Herrn heimgegangen.

Die Schwestern des Mutterhauskonvents beten für sie:

Dienstag, 27. August 2024 – 18.45 Uhr  – Rosenkranz
Donnerstag, 29. August 2024 – 17.30 Uhr – Vesper
Samstag, 31. August 2024 – ca. 18.30 Uhr – Rosenkranz

Aussegnung:

Dienstag, 27. August 2024, um 10.00 Uhr im Krankenhaus Krumbach

Überführung:

Mittwoch, 28. August 2024, um 08.30 Uhr

Beerdigung:

Montag, 02. Juli 2024, um 14.00 Uhr Gottesdienst in der Kapelle St. Florian, anschließend Beisetzung auf dem Klosterfriedhof.

 

Herr, gib ihr die ewige Ruhe und das ewige Licht leuchte ihr.
Herr, lass sie ruhen in Frieden. Amen

 

Lebenslauf

Sr. M. Gunda wurde am 13. September 1931 als fünftes Kind der Eheleute Heinrich und WalburgaGruber in Augsburg geboren und erhielt den Taufnamen Maria. Sie wuchs insgesamt mit sieben Geschwistern und zwei Stiefgeschwistern auf. In Augsburg-Hochzoll besuchte sie die Volksschule. Ihre Kinder-, Jugend- und Schulzeit war überschattet vom Ausbruch des 2. Weltkrieges. Nach dem großen Bombenangriff auf Augsburg kam sie im Alter von 14 Jahren zusammen mit 150 Mädchen in das Kinderlandverschickungslager in Maria Medingen im Landkreis Dillingen a.d. Donau. Dort sollte sie im nationalsozialistischen Geist geschult und erzogen werden. Der Einmarsch der Amerikaner im Frühjahr 1945 machte dem ein Ende und sie flüchtete zu Fuß zurück in ihre mittlerweile zerbombte Heimatstadt Augsburg. Nach dem Wiederfinden ihrer Eltern und Geschwister fand die Familie ihre neue Bleibe in Augsburg-Pfersee, die mit einem Matratzenlager begann. Diese Erlebnisse prägten sich tief ein.

Da sich in Augsburg keinerlei Möglichkeiten einer weiteren schulischen Ausbildung boten, bemühte sich die Ursberger Oberin des Kinderheimes Hochzoll, dass Maria im September 1946 in der neu errichteten Lehrerinnenbildungsanstalt in Ursberg einen Schulplatz zur Ausbildung im Lehrberuf bekam. Im März 1953 legte Maria die 1. Lehramtsprüfung als Lehrerin an Volksschulen ab und trat ihren Dienst als Lehramtsanwärterin an der Schule für Menschen mit Behinderung in Ursberg an. Während ihrer Ausbildungszeit in Ursberg lernte die junge Frau die Schwesterngemeinschaft kennen und es wuchs in ihr der Wunsch ins Kloster der St. Josefskongregation einzutreten. Da sie sich als Ordensfrau in den Dienst für
Menschen mit Behinderungen stellen und auf diese Weise für Gottes Reich wirken wollte, bat Maria am 03. April 1953 um Aufnahme in die Ursberger Klostergemeinschaft. Bei der Einkleidung am Franziskustag 1953 erhielt sie den Ordensnamen Sr. M. Gunda. Nach dem Noviziat legte die junge Schwester am 04. Oktober 1955 die Erste Profess ab. Drei Jahre später versprach sie am Festtag des Hl. Franziskus in der Ewigen Profess Christus auf Lebenszeit nachzufolgen.

Im Juli 1957 legte sie ihre 2. Lehramtsprüfung für das Lehramt an Volksschulen in der Volksschule Thannhausen ab. Von 1959 bis 1960 folgte die Ausbildung zur Sonderschullehrerin, die sie mit dem Staatsexamen in München abschloss. Von 1960 bis 1967 wirkte Sr. Gunda als Sonderschullehrerin in der ordenseigenen Sonderschule in Ursberg. Die Schule war ihr Leben, da sie eine besondere Sympathie und Liebe zu den ihr anvertrauten Kindern und jungen Menschen mit Behinderungen hatte.

Im Herbst 1967 wurde Sr. Gunda im Schuldienst der damaligen Filiale Grönenbach eingesetzt. Sie lernte die Allgäuer Buben kennen und sie wuchsen ihr ans Herz, so dass über die Schulzeit hinaus so manche Verbindungen erhalten blieben. Im Herbst 1975 begann die Auflösung der dortigen Schule. Deshalb kehrte Sr. M. Gunda im September 1975 wieder nach Ursberg zurück und nahm ihre Schultätigkeit an der dortigen Sonderschule wieder auf. In dieser Zeit war sie auch als Dozentin an der Ursberger Fachschule für Heilerziehungspflege tätig und unterrichtete das Fach „Rhythmisch-musische Erziehung“.

Ab Oktober 1978 musste sich Sr. Gunda neuen Herausforderungen stellen. In der Zuständigkeit als Oberin des Schwesternkonvents im unterfränkischen Maria Bildhausen und als Filialleitung wurde sie mit der Aufgabe der anstehenden Generalsanierung dieser Niederlassung betraut. Daneben trug sie die Verantwortung für die Landwirtschaft, einzelne Betriebe und den Klostergasthof. Für ihren herausragenden Einsatz und ihre Leistung bei der Generalsanierung erhielt sie 1993 das Bundesverdienstkreuz am Bande. Bis zu ihrer Wahl zur 9. Generaloberin im September 1999 blieb Maria Bildhausen für 21 Jahre ihre Wirkungsstätte. Es gelang ihr Maria Bildhausen als Einrichtung für Menschen mit Behinderungen wieder zukunftsfähig zu machen.

Das Amt als Generaloberin und als Stiftungsratsvorsitzende des Dominikus-Ringeisen- Werkes füllte Sr. Gunda 12 Jahre lang aus. Innerlich verbunden mit dem Ordensgründer Dominikus Ringeisen und dem Hl. Franziskus von Assisi war es ihr wichtig, die Liebe zu Gott zu leben und diese Liebe Gottes den ihr anvertrauten Schwestern, Menschen mit Behinderungen, aber auch Mitarbeitenden und dem Nächsten weiterzugeben. Ihr stetes Lächeln und ihre Freundlichkeit zeichneten sie besonders aus. In ihrer Zeit als Generaloberin setzte sie sichtbare Zeichen, wie z. B. die Errichtung eines Euthanasiedenkmales, die Ausgestaltung der Friedhofskapelle in Ursberg und die Entwicklung eines Leitbildes für die Schwesterngemeinschaft.

Im Mai 2011 verabschiedete sich Sr. Gunda im Alter von 80 Jahren als Generaloberin und Stiftungsratsvorsitzende. Sie konnte auf ein erfülltes Leben zurückschauen, in dem sie sich dem Erbe und dem Geiste Ringeisens, sowie dem caritativen Auftrag verpflichtet, in der Sorge für die ihr anvertrauten Schwestern, für Menschen mit Behinderungen und Mitarbeitende engagierte. Dieser große Einsatz wurde mit verschiedenen Auszeichnungen gewürdigt, u. a. mit der Staatmedaille für besondere Soziale Verdienste, dem bayerischen Verdienstorden am Bande, der Bayerischen Verfassungsmedaille in Gold und mit der Ulrichsmedaille des Bistums Augsburg.

In der kommenden Zeit widmete sie sich den handschriftlichen Dokumenten des Ordensgründers. Es war ihr ein Anliegen, diese für die heutige Zeit lesbar und verfügbar zu machen. Ebenso war sie stets bereit, Gästen das Wirken Dominikus Ringeisens und der Schwestern vorzustellen, wozu sie eine kleine Ausstellung errichtete.

Im August 2018, als die körperlichen Kräfte immer mehr nachließen, zog Sr. Gunda vom Mutterhaus in den Schwesternkonvent nach St. Salvator um. Auch im hohen Alter war sie immer an den aktuellen Geschehnissen in und um Ursberg interessiert. Viele Stunden brachte sie im Gebet vor dem ausgesetzten Allerheiligsten zu, in denen sie die Anliegen und Nöte der Kongregation, des Dominikus-Ringeisen-Werkes und der Welt vor Gott brachte.

Am Sonntag, den 25. August 2024, wurde auf Grund eines Sturzes ein Krankenhausaufenthalt notwendig, wo sie das Zimmer mit einer Frau mit Behinderung teilte. Unerwartet und leise ging Sr. M. Gunda in den Morgenstunden des 27. August 2024, der bereits als Tag der Krankenhausentlassung geplant war, heim zu Gott in die ewige Herrlichkeit.

Ein Gedanke des Hl. Franz von Sales begleitete sie durch ihr Leben:

„Meine Vergangenheit gehört der Barmherzigkeit Gottes.
Meine Zukunft der Vorsehung Gottes.
Meine Gegenwart der Liebe Gottes.“

St. Josefskongregation
Sr. M. Katharina Wildenauer
Generaloberin

Dominikus-Ringeisen-Werk
Martin Riß
Vorstandvorsitzender

Einrichtungsleitungen, Mitarbeitervertretung
Mitarbeiter, Bewohner und Beschäftigte