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Nahrung für die Seele – Buch für ukrainische Kinder übersetzt

2022 | Aktuelles

URSBERG/LINDENBERG – Viele Wochen nach ihrer Flucht aus dem Kriegsgebiet sind die in Deutschland aufgenommenen Menschen aus der Ukraine in Sicherheit. Um insbesondere ukrainischen Kindern „etwas Lebensfreude zurückbringen“, hat der Verlag Josef Fink einen Bildband mit ukrainischen Texten herausgebracht. 100 Exemplare des Titels übergab der Verleger nun in Ursberg an ukrainische Waisenkinder, die beim Dominikus- Ringeisen- Werk (DRW) Zuflucht gefunden haben.

Josef Fink war vor Jahren selber in der Hafenstadt Odessa, erzählte er bei der Übergabe der Bücher. Damals entstand ein Buch zur Wiedereinweihung der Evangelischen Kirche St. Paul in der Metropole. Das Kriegsgeschehen erinnerte ihn an die damalige Reise. Auch berichtete ihm der Vorsitzende des ukrainischen Branchenverbandes Oleksandr Afonin, selbst wegen des Kriegs nach Berlin geflohen, von der verzweifelten Lage der Verlage und Buchhandlungen in seiner Heimat.

Viktoria Putina, die Leiterin des Waisenhauses, dessen Bewohner seit April in Ursberg Zuflucht gefunden haben, nimmt von Verleger Josef Fink (rechts) das Buch entgegen. Links der Vorstandsvorsitzende und Geistliche Direktor des Dominikus-Ringeisen-Werks Martin Riß. Foto: DRW/Liesenfeld

In vertrauter Sprache

Fink wurde klar: Insbesondere Kindern und Jugendlichen fehlt es nach der oft überstürzten Flucht nach Deutschland, bei der sie nur das Nötigste mitnehmen konnten, an Literatur in vertrauter Sprache. So kontaktierte der Verleger die Autorinnen des Erfolgswerks „Das Wort zum Montag“, das in seinem Verlag herauskam: Von der Malerin Miri Haddick und der Schriftstellerin Ulli Schmitt bekam er für seine Idee, das Buch in die ukrainische Sprache zu übersetzen, sofort das Einverständnis. Das Buch hatte in drei Jahren bereits drei Neuauflagen erfahren. Es ist reich illustriert und mit kurzen Texten versehen – und wegen seiner Bilder bei Kindern sehr beliebt. Die Texte sprechen auch Erwachsene besonders an. Schnell fand sich eine in Berlin lebende Übersetzerin, die das Werk an einem Tag übersetzte.

1000 Exemplare der ukrainischen Ausgabe wurden daraufhin gedruckt. 800 davon hat Fink schon unter Geflüchteten unter anderem in Berlin, Bonn, Köln und Kempten verteilt. 100 Bücher brachte er nun nach Ursberg, weil ihn das Schicksal der geflüchteten Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Behinderung sehr bewegt hat, die im April mit Pflegerinnen und deren Familienangehörigen nach Ursberg evakuiert worden waren. Er berichtete, er sei während der Übergaben des Werks immer auf dankbare Abnehmerinnen und Abnehmer getroffen, die er damit sehr glücklich machen konnte.

Martin Riß, der Vorstandsvorsitzende des DRW, sagte, er sei „Herrn Fink sehr dankbar, dass er seinen ganz persönlichen Teil dazu beiträgt, den Kindern Lebensfreude zu schenken“. Neben materieller Hilfe für die Flüchtlinge brauche es auch „Nahrung für die Seele dieser Menschen. Das Buch des Fink Kunstverlags ist hierfür ein wunderbares Geschenk.“

 

 Bericht: Katholischen SonntagsZeitung Bistum Augsburg, Ausgabe Nr. 27, 2022