
Den Gottesdienst zu seinem Weihejubiläum in Thannhausen feierte Geistlicher Rat Karl Heidingsfelder
(hier kurzzeitig im Rollstuhl) mit Pfarrer Florian Bach. Foto: Lindenmayr
Zu Gott hingezogen
Karl Heidingsfelder wollte in Ursberg wirken
Krumbad/Thannhausen – Einst ist Karl Heidingsfelder von Regensburg nach Ursberg (Kreis Günzburg) gewechselt. In der neuen Heimat gilt er heute noch als begnadeter Prediger.
Ein seltenes Jubiläum beging Geistlicher Rat Karl Heidingsfelder am Festtag von Peter und Paul: Vor 65 Jahren war er im Regensburger Dom zum Priester geweiht worden. Noch immer zelebriert der beliebte Geistliche, wenn es seine Gesundheit erlaubt, samstags und sonntags in der Kapelle St. Felizitas im Krumbad die Heilige Messe. Dabei vermag das Gotteshaus des Öfteren den Besucherandrang kaum aufzunehmen.
Schon früh erfuhr Karl Heidingsfelder die Nähe Gottes und die Größe der Eucharistiefeier. Tief bewegt hatte ihn der erste Dienst als Ministrant am Altar. Ein gütiger Pfarrer in seiner Heimatpfarrei und drei Kapläne, die ihm zu Vorbilder wurden, taten sein Übriges. Heidingsfelder fühlte sich stark zu Gott und Kirche hingezogen.
Nach dem Abitur in Amberg studierte er die Theologie in Regensburg, wo er am 29. Juni 1960 zu Priester geweiht wurde und wohin er nach seiner Tätigkeit als Kaplan in der Marktgemeinde Floß zurückkehrte. Er wirkte als Kaplan in der zweitgrößten Pfarrei von Regensburg und wurde dort Pfarrer, als man die Pfarrei teilte und er den Auftrag bekam die neue entstandene aufzubauen.
15 Jahre später fühlte sich der Pfarrer berufen, sein Arbeit als Geistlicher in Ursberg fortzusetzen. Dort, in der von Dominikus Ringeisen gegründeten Anstalt, lebte seine Schwester – seit einer Erkrankung mit einer geistigen Behinderung. Heidingsfelder fand in Ursberg ein neues, vielfältiges Arbeitsfeld vor: Behinderten- und Mitarbeiterseelsorge, Unterricht, geistliche Reisebegleitung sowie Exerzitien Mehrfach brach er mit Gläubigen nach Rom, Assisi, Lourdes und ins Heilige Land zu Pilgerfahrten auf. Bei Exerzitien in der Stille mit einer kleinen Gruppe den Sinn und die Tiefe von biblischen Texten zu erarbeiten, war ihm ein wichtiges Anliegen.
Antworten in der Bibel
Karl Heidingsfelder sieht sich selbst als Priester, der mit dem Volk lebt. Ein befreiendes und die Menschen von ihren Ängsten und Nöten erlösendes Gottesbild möchte der Seelsorger bis heute vermitteln. Seine Predigten sind deshalb so geschätzt, weil er ruhig, klar und verständlich spricht – von Anliegen, die alle Menschen angehen, und weil er versteht, im Wort Gottes Antworten zu finden auf die Fragen der Menschen und Probleme der Gegenwart.
Wie sehr Karl Heidingsfelder in seiner Heimat Fuß gefasst hat, zeigt sich daran, dass die Feiern zu seinem Priesterjubiläum nicht nur im Krumbad, wo er wirkt, stattfanden. Auch in der Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt von Thannhausen ehrte man ihn. Hier wohnt er und wird seit 35 Jahren von Gerda Minta umsorgt. Ein Menschenfreund sei er, erklärte Florian Bach in der Festansprache, jemand, der den Menschen den Blick auf das Wesentliche öffne und sie zur Quelle des Lebens führte.
Text: Heinrich Lindenmayr
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