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Erinnerung die nicht verstummt – Dr. Spaenle würdigt Gedenkstätten in Ursberg

2025 | Aktuelles

Beim Besuch des Euthanasie-Mahnmals im Ursberger Klosterhof: Geistlicher Direktor Martin Riß,
Generaloberin Sr. M. Katharina Wildenauer CSJ, Dr. Ludwig Spaenle und DRW-Vorstandsmitglied Wolfgang Tyrychter (v. l.)

Dr. Ludwig Spaenle würdigt Gedenkarbeit der St. Josefskongregation

und des Dominikus-Ringeisen-Werks

Ursberg / 9. September 2025 – Der Antisemitismusbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung, Dr. Ludwig Spaenle, war zu Gast im Dominikus-Ringeisen-Werk (DRW). Beim Besuch der NS-Euthanasie-Gedenkorte in Ursberg hob er die besondere Bedeutung des Erinnerns an die Opfer des Nationalsozialismus hervor und erinnerte an die NS-Euthanasie-Verbrechen als eines der dunkelsten Kapitel in der menschenverachtenden Ideologie der NS-Diktatur. Besonders bewegt zeigte sich Ludwig Spaenle von den abgelegten Steinen auf dem NS-Euthanasie-Mahnmal: „Auf jüdischen Friedhöfen ist ein Stein auf einer Grabstätte ein Symbol für Respekt und Wertschätzung gegenüber der Verstorbenen. Es ist berührend, wie dieser Gedanke hier weitergetragen wird.“ .

Eine geheime Rettungsaktion

DRW-Vorstandsmitglied Wolfgang Tyrychter erinnerte in diesem Zusammenhang an eine wenig bekannte, aber spektakuläre Rettungsaktion im Jahr 1941: Damals brachte Bischof Clemens August von Galen in einer geheimen Mission 100 Menschen mit Behinderung der Stiftung Haus Hall im Münsterland mit drei Ordensschwestern per Güterzug nach Ursberg, um sie vor der drohenden Deportation zu bewahren. Trotz einer strapaziösen, dreitägigen Irrfahrt über Thannhausen in der Oberpfalz seien sie schließlich im schwäbischen Thannhausen eingetroffen und hätten sich über vier Monate in Ursberg verstecken können. Dort hatten die Schwestern der Josefskongregation in den Fluren des Hauses St. Josef in aller Eile 100 Betten bereitgestellt. 

Ein Einzelschicksal als Kurzfilm

Einen wichtigen Beitrag zur Erinnerungskultur leisten auch die Schülerinnen und Schüler des Ringeisen-Gymnasiums der St. Josefskongregation Ursberg. Sie beschäftigen sich immer wieder intensiv mit der Geschichte des Dominikus-Ringeisen-Werks und tragen dazu bei, dass das Gedenken lebendig bleibt. Am Samstag, 20. September, zeigt ein P-Seminar der 11. Jahrgangsstufe um 19 Uhr im Ringeisensaal des Gymnasiums deshalb einen Kurzfilm, der die bewegende Geschichte des taubstummen Heinrich Bodenmiller erzählt. Durch eine waghalsige Flucht konnte er sich 1941 der drohenden Deportation durch die Nationalsozialisten entziehen. Ludwig Spaenle zeigte sich insbesondere als ehemaliger Staatsminister für Unterricht und Kultus (2008–2018) tief beeindruckt vom Engagement der Schülerinnen und Schüler: „Es ist beruhigend zu wissen, dass auch die junge Generation die Erinnerung lebendig erhält. Nur so können wir sicherstellen, dass sich die Geschichte nie wiederholt.“ Martin Riß, Vorstandsvorsitzender und Geistlicher Direktor des DRW, sagte: „Es ist unsere Pflicht, dass wir in unserem Denken, Reden und Handeln die Erinnerung stets wachhalten, gerade in Zeiten, in denen sich die äußeren Lebensumstände entscheidend zu verschlechtern drohen.“

Foto und Text: P. Nelhübel / DRW

 

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Erinnerungsorte-Gedenkstätten | St. Josefskongregation und Dominikus-Ringeisen-Werk:

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Geschichte | St. Josefskongregation in und Dominikus-Ringeisen-Werk

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