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Sr. M. Nikoleta Portrait

Sr. M. Nikoleta und die Mühle in Maria Bildhausen
Foto: Maria Bildhausen

Sr. M. Nikoleta bei ihrem Abschied von Maria Bildhausen im Jahr 2010

Foto: Then

Sr. M. Nikoleta

Sr. M. Nikoleta (Agnes) Schmid CSJ

Verstorben am 03. Januar 2013

Sr. Nikoleta kam am 24. März 1922  als Tochter eines Landwirtes in Hohenried, Landkreis Neuburg-Schrobenhausen, zur Welt. Sie wuchs mit neun Geschwistern auf dem landwirtschaftlichen Anwesen ihrer Eltern auf und besuchte in ihrem Heimatort die Volks- und Berufsschule. Während der Kriegsjahre und danach, bis zu ihrem Eintritt in die Schwesterngemeinschaft der St. Josefskongregation im Mai 1950, half sie daheim im Haushalt und in der Landwirtschaft. Zugleich engagierte sie sich in der Jugendarbeit ihrer Pfarrei. Viele Jahre trug sie den Wunsch in sich als Ordensfrau Gott und den Menschen zu dienen. Deshalb bat sie um Aufnahme in die St. Josefskongregation in Ursberg.

Nach zwei Jahren des Kennenlernens wurde die junge Frau am Josefstag 1952 in das Noviziat aufgenommen. Sie wurde in die Spiritualität der Schwesterngemeinschaft eingeführt und legte am 19. März 1954 die Erste Profess ab. Drei Jahre später band sie sich mit der Ewigen Profess für ihr ganzes Leben an die Nachfolge Jesu in der St. Josefskongregation.

Einige Monate lernte Sr. Nikoleta die Arbeit in einer Wohngruppe in St. Josef kennen. Mit ihrem natürlichen und frohen Wesen verstand sie es gut mit den Kindern. Bereits im April 1951 wurde sie nach einigen Monaten in der Küche in St. Josef in die Klostermühle von Ursberg versetzt. Die Arbeiten dort entsprachen ihren Neigungen und sie war den harten körperlichen Tätigkeiten gewachsen. Da sie Freude an diesem Betrieb hatte, wurde sie zur Müllerin ausgebildet.

Mehr als die Hälfte ihres Lebens, von Juli 1955 bis Juni 2010, lebte Sr. M. Nikoleta dann in Maria Bildhausen. Sie kam nach einem kurzen Einsatz in der Mühle von Kloster Holzen in das Frankenland, um dort als gelernte Müllerin für sechs Wochen auszuhelfen. Aus diesen Wochen wurden 55 Jahre. In der ganzen Zeit war sie für die dortige  Mühle verantwortlich. Mit größter Sorgfalt, Genauigkeit und unter Einsatz ihrer ganzen Kraft, vor allem mit Freude, verrichtete sie gemeinsam mit den ihr anvertrauten Helfern die ihr übertragene Aufgabe. Die humorvolle Ordensfrau war  weit über Maria Bildhausen bekannt und beliebt. Im näheren und weiteren Umkreis wurde sie respektvoll als „die Müllerin“ bezeichnet.

Als die Mühle 1997 stillgelegt wurde, verließ Sr. Nikoleta ihre Mühle nicht, sondern pflegte diese gemeinsam mit Bewohnern der Einrichtung.  Verantwortungsbewusstsein und Sinn für Sauberkeit zeichneten ihre Tätigkeit aus, so dass die Mühle auch nach dem Stillstand noch in einem guten Zustand ist.

Mit ebensolcher Treue lebte Sr. Nikoleta in der schwesterlichen Gemeinschaft. Als Konventvikarin stand sie von 1979 an viele Jahre den jeweiligen Oberinnen zur Seite. Da bis zur Gründung der Stiftung Dominikus-Ringeisen-Werk im Jahr 1996 auch der Heimbereich und die Werkstatt in der Verantwortung der St. Josefskongregation lagen, waren Umsicht und Vielseitigkeit verlangt. Ebenso wirkte Sr. Nikoleta als Kommunionhelferin und es war ihr eine Freude für den Kirchenschmuck zu sorgen. Bis ins hohe Alter konnte sie mit Bastelarbeiten Gästen und Mitschwestern eine Freude machen. Am Tag vor ihrem Sterben nahm sie nach vielen Wochen, in denen sie nicht mehr häkeln konnte, wieder die Wolle zur Hand, um Weihnachtsglocken zu häkeln.

Tief verbunden mit Maria Bildhausen fiel ihr der Entschluss 2010 schwer, ihre Heimat in Bildhausen mit einem Zimmer im Mutterhaus in Ursberg zu vertauschen. Aber sie freute sich auf das Zusammensein mit ihrer leiblichen Schwester, Sr. M. Guntrama, die ebenfalls Schwester der St. Josefskongregation ist. Gemeinsam konnten sie die Jahre des Alters verbringen. Es war Zeit füreinander da, aber auch Zeit, im Gebet Gott nahe zu sein. Da die körperlichen Beschwerden zunahmen, zog Sr. Nikoleta im Januar des vergangenen Jahres nach St. Camillus auf die Schwesternpflegestation. Die Ordensfrau wollte stets zum Wohl der ihr anvertrauten Menschen handeln und leben. Mit ihrem freundlichen Auftreten machte sie das Zusammensein schön und bereichernd.  Einer Mitschwester, die nicht mehr über eine eigene Lautsprache verfügt, half sie bis zu ihrem eigenen Sterbetag beim Beten, indem sie ihr laut vorbetete.
Obwohl immer wieder größere Schwächeeinbrüche in den letzten Monaten ihr Leben prägten, ging Sr. M. Nikoleta für uns alle überraschend schnell am Freitag, 3. Januar 2014, heim zu Gott.