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Sr. M. Wigbert Portrait

Sr. M. Wigbert

Sr. M. Wigbert (Maria) Feldmeier

Verstorben am 17. August 2020

Sr. Wigbert wurde am 12. September 1938 in St. Englmar im Bayerischen Wald als zweites Kind der Eheleute Jakob und Lina Feldmeier geboren und am 13. September 1938 auf den Namen Maria getauft. Sie wuchs zusammen mit ihrer jüngeren Schwester auf, ihr Bruder verstarb im Kleinkindalter. Erst mit 9 Jahren lernte das Mädchen ihren Vater kennen, als dieser aus der Kriegsgefangenschaft nach Hause kam.

Von 1944 bis 1952 besuchte Maria die achtjährige Volksschule in ihrem Heimatort. Um nach dem Schulabschluss einen Beruf zu erlernen, kam die damals 14 jährige Maria nach Ursberg und begann 1953 die Lehre als Damenschneiderin. Da sich im Laufe der Zeit herausstellte, dass sie für diesen Beruf weniger geeignet war, wurde 1955 der Lehrvertrag aufgelöst. Später stellte sich dies als glückliche Fügung heraus, die für die Menschen mit Behinderung zum Segen wurde. Ab September 1955 arbeitete Maria als Dienstmädchen in der Abteilung Betlehem, bei den „Ärmsten der Armen“, wie sie es selbst beschreibt. Dort hat sie ihre Liebe zu den Menschen mit Behinderungen und den Ruf ihnen als Ordensfrau dienen und ihnen Mutter sein zu wollen gespürt.

So bat Maria Feldmeier am 03. Januar 1958 um Aufnahme ins Kloster der St. Josefskongregation. Am 19. März 1959 trat sie ins Noviziat der Ursberger Schwesterngemeinschaft ein und erhielt den Ordensnamen Sr. Wigbert. Am Josefs-tag 1961 legte die junge Schwester die zeitliche Profess ab und drei Jahre später versprach sie Christus auf Lebenszeit nachzufolgen.

Von 1958 an war Sr. Wigbert in verschiedenen Wohngruppen für Menschen mit Be-hinderungen tätig. Ihr erster Einsatzort war von 1958 bis 1962 bei schwerbehinderten Menschen im Wohnbereich St. Vinzenz. Von 1962 bis 1964 war sie in St. Elisabeth bei schwerbehinderten Kindern und Jugendlichen eingesetzt und von 1964 bis 2003 bei männlichen Betreuten in St. Josef. 1970 übernahm Sr. Wigbert die Gruppe Kosmas mit 20 bis 24 Bewohnern, in der sie 33 Jahre lang wirkte. Noch im gleichen Jahr begann sie die dreijährige Ausbildung zur Heilerziehungs-pflegerin, die Sr. Wigbert 1973 erfolgreich abschloss. Um ihrer Aufgabe als Gruppenleitung gerecht zu werden, nahm Sr. Wigbert von 1978 bis 1979 am Führungsseminar für Gruppenleitungen teil.

Sr. Wigbert lebte ihren Glauben im Dienst am Nächsten. Außenstehende spürten, dass sie diese Aufgabe mit Liebe und aus innerer Überzeugung verrichtete. Junge Menschen, Priesteramtskandidaten, Schüler und Schülerinnen aus verschiedenen Schulen, die ein Praktikum in der Wohngruppe der Schwester machten, wurden von dieser Haltung, Christus im Nächsten zu dienen, angezogen und berührt. So dass manch einer selbst den Weg zum Priester, Diakon oder Ordenschrist fand. Freude und Zufriedenheit prägten das Leben der Schwester im Zusammenleben mit den ihr Anvertrauten. Der Auftrag unseres Ordensgründers Dominikus Ringeisen „Macht sie gut und macht sie glücklich“ war ihr ein Herzensanliegen.

Im Jahr 2003 beendete Sr. Wigbert aus Altersgründen ihren Dienst in Gruppe Kosmas. Jedoch verband sie weiterhin ein guter Kontakt zu den Männern, Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Wohngruppe. Von nun an setzte sie sich innerhalb des Konventes St. Josef mit wertvollen Diensten im häuslichen Bereich für ihre Mitschwestern ein. Innerhalb der Schwesterngemeinschaft war Sr. Wigbert mit ihrer humorvollen, frohen und unterhaltsamen Art sehr geschätzt.

Mit zunehmendem Alter nahmen die körperlichen Kräfte ab und gesundheitliche Beschwerden stellten sich ein. Im Januar 2019 wurde der Umzug auf die Station für ältere und pflegebedürftige Schwestern in St. Salvator notwendig. Kurz danach erlitt Sr. Wigbert eine schwere Beeinträchtigung des Sehvermögens, die zur voll-ständigen Erblindung führte. Trotz dieser schweren Lebensumstände begegnete Sr. Wigbert ihrem Umfeld immer freundlich und dankbar. Aus dem Gebet und ihrer inneren Christusverbundenheit schöpfte sie Kraft für diesen nicht einfachen Weg.

Vergangene Woche wurde nochmals ein Krankenhausaufenthalt notwendig. Am Vormittag des 17. August 2020 am Tag der Entlassung holte Gott Sr. Wigbert doch plötzlich und unerwartet zu sich in die ewige Herrlichkeit heim.