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Sr. M. Sigrid Portrait

Sr. Sigrid als Jubilarin im Jahr 2009

Sr. M. Sigrid

Sr. M. Sigrid (Magdalena) Paul

Verstorben am 26. Juli 2013

Hundert Lebensjahre waren Sr. M. Sigrid geschenkt, auf welche sie mit Freude und Zufriedenheit zurückblicken konnte, obwohl sie von schweren Zeiten nicht verschont gewesen war.

Sr. Sigrid kam am 8. November 1912 in Loppenhausen, nahe Ursberg, zur Welt, wurde auf den Namen Magdalena getauft und wuchs mit zehn Geschwistern auf. Zwei ihrer Schwestern wählten wie sie den Weg in die St. Josefskongregation. Unsere Schwestern Sr. M. Armella und Sr. M. Laeta. Beide verstarben jedoch in früherem Lebensalter.

Sr. Sigrid trat mit 14 Jahren in die Kandidatur der St. Josefskongregation ein und wurde fünf Jahre nach dem Besuch der dreiklassigen Mädchenmittelschule, am 19. März 1932, eingekleidet. Nach dem Noviziat versprach Sr. Sigrid am 19. März 1934 in der ersten Profess und drei Jahre später in der ewigen Profess als Ordensschwester in der Nachfolge Jesu zu leben.

Unterschiedliche Einsatzstellen prägten das Leben der eifrigen Ordensfrau. So war sie vor ihrer Einkleidung in der Gästebedienung in Percha am Starnberger See tätig, wo sie es verstand, mit den Gästen umzugehen. Andere Zeiten nutzte sie mit Tätigkeiten im Nähzimmer.
Vom Beginn ihres klösterlichen Lebens an galt ihr Leben der Sorge für die Menschen. Mütterlich begegnete sie den Kindern im Haus St. Josef in Ursberg und in Bad Grönenbach. Eine Lungenerkrankung erschwerte ihr viele Jahre das ausdauernde Arbeiten und ließ sie mit Unsicherheit in die Zukunft blicken. Sie wurde aber wieder richtig gesund, so dass sie weiterhin sich den Menschen widmen konnte. Von 1948 bis 1954 war die resolute und konsequente Schwester für die Lehrmädchen im Haus St. Maria in Ursberg verantwortlich. In ihrer Heiterkeit, Klarheit und Eindeutigkeit wurde sie von diesen Mädchen geschätzt und geachtet. Die längste Zeit ihres Lebens verbrachte Sr. Sigrid von 1954 an in Kloster Holzen, wo sie  bis 1992 in besonderer Weise Liebe und Fürsorge bei der Betreuung von Senioren im Kloster Holzen entfaltete. An den Sonntagen half sie in der dortigen Gaststätte bei der Bedienung der Gäste mit. Diese Aufgabe erfüllte sie mit großer Begeisterung. Hilfreich war ihr bei allem der ihr eigene Humor. Aber auch ruhigeren Tätigkeiten widmete sich Sr. Sigrid. Kreativ und geschickt arbeitete sie mit Textilien und stellte dabei die Ursberger Kasperle her und erfreute mit Produkten aus Naturmaterialien Mitschwestern, Freunde und Familienangehörige.

In ihrem vielseitigen Interesse und mit ihrem Humor war sie für die Schwesterngemeinschaft ein belebendes Glied. Ebenso konsequent wie sie den jungen Menschen begegnete, brachte sie sich in den Schwesternkonvent ein und lebte sie ihr religiöses Leben mit Gott.  Den Glauben lebte Sr. Sigrid mit Selbstverständlichkeit, Regelmäßigkeit und Treue.

Nachdem sie von 1992 an, ab dem Alter von beinahe 80 Jahren in Kloster Holzen  Jahre des Ruhestandes verbrachte, wurde 2007 das Leben in der Niederlassung doch zu beschwerlich, zudem standen Umbauarbeiten im Haus an, so dass es zu einem Wechsel des Lebensortes kam. Sr. Sigrid wohnte von 2007 an in der Schwesternpflegestation in St. Camillus. Obwohl sie auf den Rollstuhl angewiesen war, die Augen und das Gehör eingeschränkt waren, verließen sie nicht der Humor, der gute Mut und das Vertrauen in die Liebe Gottes.

Mit Freude feierte Sr. Sigrid im vergangenen November ihren 100. Geburtstag, wo sie zahlreiche Gäste begrüßte und viele Glückwünsche erhielt. Sie dankte allen, Gott und dem Leben mit den Worten: „Mei, geht´s mir gut, aber mir ist´s noch nie schlecht ganga!“