Herzlich Willkommen bei der St. Josefskongregation in Ursberg

St. Josefskongregation Logo
Sr. M- Sigisbald Portrait

Sr. M. Sigisbald

Sr. M. Sigisbald (Theresia) Simon

Verstorben am 28. Mai 2013

Das Leid und die Sorge um andere begleitete Sr. M. Sigisbald ihr Leben lang. Am 10.  August 1932 in Weinberg, Landkreis Dingolfing, geboren, verlor sie bereits im Alter von drei Jahren ihre Mutter. Der Vater heiratete bald wieder, aber auch er verstarb noch während der Jugendzeit der kleinen Resi im Jahr 1942. Auch zwei ihrer acht Geschwister starben im Kleinkindalter. Nach der Volksschulzeit von  1939 bis 1945 besuchte Theresia zwei Jahre die   landwirtschaftliche Berufsschule bei den Armen Schulschwestern in Marklkofen.  Von 1948 bis zu ihrem Eintritt 1953 arbeitete sie als Dienstmädchen bei einem Landwirt. Zwischenzeitlich sorgte sie als älteste Tochter  für die Familie,  da ihre zweite Mutter längere Zeit krank war.

Viele Jahre trug Sr. Sigisbald den Wunsch in sich als Ordensschwester für Gott zu leben. Sie war Mitglied der Marianischen Kongregation. Ihre Familie aber sah dieses Lebensziel nicht als erstrebenswert an und war auf die Hilfe der jungen Frau angewiesen, so dass Sr. Sigisbald erst nachdem sie volljährig geworden war, ihren Entschluss in die Tat umsetzen konnte. Ursberg war ihr von ihrer Cousine, Sr. M. Aribert,  her bekannt  und  gerne wollte sie wie diese in den Brüdern und Schwestern  mit Behinderungen dem Herrn dienen. Im November 1953 konnte sie, da ihre Halbgeschwister mittlerweile herangewachsen waren, in die Gemeinschaft als Kandidatin eintreten. Am 19. März 1955 wurde sie in das Noviziat der St. Josefskongregation aufgenommen und wurde in das Klosterleben eingeführt. Am Josefstag 1957 legte sie Erste Profess ab. Drei Jahre später versprach sie in der Ewigen Profess als Schwester der St. Josefskongregation zu leben und zu wirken.

Mit Ausnahme eines Jahres während des Noviziates, in welchem sie im Mutterhaus häusliche Arbeiten verrichtete, war Sr. Sigisbald immer im Wohnbereich bei Menschen mit besonderem Hilfebedarf eingesetzt. Zunächst waren dies die Kinder, Erwachsenen und Lehrlinge in den Häusern St. Josef und St. Vinzenz. Während dieser Zeit absolvierte sie neben der Tätigkeit im Wohnheim die Ausbildung zur Heilerziehungspflegehelferin.

1975 vollzog sich ein Wechsel. Sr. Sigisbald zog in den Schwesternkonvent von Pfaffenhausen und widmete sich von da an  blinden und sehbehinderten Menschen. Sie arbeitete viele Jahre ohne weiteres Personal in der Gruppe Stefan mit 15 älteren Herren. Sie begegnete den Anvertrauten mit großer Sympathie und Liebe. Sie war fasziniert von deren Fähigkeiten, wie z. B. der Orientierungsfähigkeit, und teilte gerne mit diesen ihr Leben. Sie war Tag und Nacht in der Gruppe für die Bewohner da. Neben den anfallenden Arbeiten im Haus hat sie mit den Bewohnern viel gesungen, ihnen aus der Zeitung vorgelesen, mit ihnen gespielt und gebastelt. Gemeinsame Spaziergänge, Ausflüge  und Feiern, aber auch das gemeinsame Gebet mit den Heimbewohnern und Schwestern bereicherten das Leben. In späteren Jahren standen Mitarbeiter Sr. Sigisbald zur Seite und sie konnte sich zurückziehen, denn auch das Miteinander mit den Schwestern im Konvent war ihr ein Anliegen. Im Februar 2006 übernahm sie die Konventküche. Hier konnte sie ihre Liebe zum Kochen und Backen ausleben und ihre Mitschwestern verwöhnen. Nach einigen Jahren aber wurden ihre Kräfte geringer und Sr. Sigisbald, die ihr Leben lang für andere Menschen da war, war nun auf Hilfestellung angewiesen. Sie verbrachte ihren Lebensabend seit dem Januar 2010 auf der Altenpflegestation von St. Camillus, wo sie am 28. Mai 2013 verstorben ist.

Mit folgenden Worten verabschiedeten sich die Pfaffenhausener im Jahr 2010 in ihrem Rundbrief von Sr. Sigisbald: „Sr. Sigisbald war bei den Bewohnern, Mitschwestern und Mitarbeitern als aufgeschlossene Persönlichkeit mit dem Herz auf dem rechten Fleck bekannt. Jahrzehnte lang sorgte sie wie eine Mutter für die ihr anvertrauten Menschen mit Behinderung und pflegte auch nach  ihrem Ausscheiden aus dem Gruppendienst noch regelmäßig den Kontakt zu ihrer Stefansgruppe. Wir danken Ihnen für Ihren Einsatz für das Dominikus-Ringeisen-Werk Pfaffenhausen und wünschen Ihnen in Ihrem neuen Zuhause alles Gute und Gottes Segen!“

Wir leben in dem Vertrauen, dass sie nun nach beschwerlichen Jahren  in der Herrlichkeit bei Gott ihr neues und ewiges Zuhause gefunden hat.