Sr. Salve kam am 2. April 1925 in Sarching/Oberpfalz als viertes von acht Kindern der Eheleute Franziska und Xaver Meier zur Welt. Der Vater war zwei Jahre lang krank und verstarb 1936 als die kleine Anna erst 11 Jahre alt war. Gottvertrauen, Zusammenhalt und Humor trugen die Familie durch die schweren Kriegsjahre. Das Mädchen besuchte in ihrem Heimatort die Volksschule und Fortbildungsschule. Von 1939 an war sie, trotz des Krieges, fern der Heimat beruflich tätig. Sie arbeitete zunächst als landwirtschaftliche Mithilfe in Gundremmingen und von 1943 bis zu ihrem Eintritt in die St. Josefskongregation im Oktober 1945 als Hausgehilfin in einem Altenheim in Regensburg.
Ihre ältere Schwester Franziska war seit 1940 in unserer Gemeinschaft, unsere Sr. Majella. Ihr folgte sie, nachdem der Krieg zu Ende war. Sie lernte von 1945 an die Kongregation und ihre Aufgabenfelder kennen, wobei sich rasch herausstellte, dass die Sorge für die Menschen ihre Stärke war.
Am Josefstag 1947 wurde sie in das Noviziat aufgenommen und erhielt den Schwesternnamen Maria Salve. Dieser Name sollte sie prägen, denn oftmals am Tag grüßte sie bis in die Tage ihres Sterbens hinein den Herrn im stillen Gebet. Am 19. März 1949 feierte Sr. Salve ihr Ja zum Ordensleben mit der Ersten Profess, drei Jahre später band sie sich für ihre gesamte Lebenszeit an die Ordensgemeinschaft.
Immer war Sr. Salve trotz der vielen Arbeit, die in den Wohngruppen täglich anfiel, wichtig in Treue und Liebe sich dem Gebetsleben und der Schwesterngemeinschaft zu widmen. Nach Tätigkeit in Ursberg St. Vinzenz, Kloster Holzen und St. Martha war Sr. Salve von 1958 bis 1970 in St. Josef eingesetzt. 1970 folgte der Wechsel nach St. Martha, wo sie in den Gruppen Agnes, später Goretti, sich mütterlich den dort lebenden Frauen widmete. Während dieser Jahre besuchte sie die Fachschule für Heilerziehungspflege und später ein Führungsseminar, da sie zur Konventoberin berufen wurde. Diese Aufgabe erfüllte sie neben der Tätigkeit als Gruppenleitung und Heimleitung von 1979 bis 1982. Nach der Abgabe dieser verantwortungsvollen Aufgabe blieb Sr. Salve bis 1998 im Gruppendienst. All die Jahre in der Wohngruppe bewies die Ordensfrau ein mütterliches Wesen. Die Bewohnerinnen fühlten sich bei ihr angenommen und aufgehoben. Sie erlebten Heimat und Sorge für sie.
Nach dem Abschied von der Wohngruppe arbeitete Sr. Salve noch für ein Jahr in der Wäscherei, aber als dies der mittlerweile über 70 Jahre alten Ordensfrau zu anstrengend wurde und der Konvent St. Martha aufgelöst wurde, zog sie im Juni 2000 nach St. Maria, wo sie das Zusammenleben der Schwestern mit häuslichen Diensten bereicherte. 2007 wurde das Leben in dem Konvent und den dort erforderlichen weiten Wegen zu beschwerlich. So wechselte sie gerne nach St. Salvator zu den älteren Schwestern. Dieser Wechsel ermöglichte ihr auch das Zusammensein mit ihrer leiblichen Schwester, Sr. M. Majella.