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Sr. M. Rosina

Sr. M. Rosina

Sr. M. Rosina (Kreszenz) Gleich

Verstorben am 30. November 2016

Sr. M. Rosina kam am 25. März 1923 in Vorderschellenbach, nahe Ziemetshausen, als 6. Kind eines Landwirtehepaares zur Welt und wurde auf den Namen Kreszenz getauft, von allen aber Zenzi gerufen. Sie wuchs in ihrem Elternhause auf, besuchte in Schellenbach von 1929 bis 1934 die Volksschule und anschließend für drei Jahre die ländliche Berufsschule.
Von Kindheit an pflegte das Mädchen das religiöse und kirchliche Leben. Kreszenz beteiligte sich bei Gottesdiensten in der Mädchensingschar und war Sammlerin für die Caritas.

In den Kriegsjahren unterstützte die junge Frau ihre Eltern im heimatlichen Betrieb. 1948 wollte sie, da sie gerne hauswirtschaftliche Tätigkeiten verrichtete, im Krumbad weitere Fertigkeiten im Kochen und der Versorgung eines Haushaltes erwerben. Dort lernte sie aber auch das Ordensleben der Schwestern der St. Josefskongregation kennen und es wuchs in ihr der Wunsch, sich als Ordensschwester Gott und den Menschen zu widmen. Zunächst aber musste sie noch einige Zeit in Haus und Hof den betagten Eltern zur Seite stehen. Ehe sie den endgültigen Schritt in die Gemeinschaft tat, war die junge Frau als Hausgehilfin in einer Familie tätig. Sie wollte in Eigenständigkeit und Unabhängigkeit für sich ihren weiteren Lebensweg klären. Da sie sich für ihre Familie verantwortlich wusste, tat sie sich schwer, den endgültigen Schritt in die Ordensgemeinschaft zu tun, aber letztendlich spürte sie in sich, dass das Leben als Ordensschwester ihre Berufung ist. So trat sie, mittlerweile 27 Jahre alt, am 5. Dezember 1950 in die St. Josefskongregation ein. Am Franziskustag 1952 wurde die junge Frau in das Noviziat aufgenommen und erhielt ihren Schwesternnamen: Sr. Maria Rosina. Nach zwei Jahren der Ordensausbildung legte sie am 4. Oktober 1954 die zeitliche Profess ab und band sich drei Jahre später mit der Ewigen Profess für ihre gesamte Lebenszeit an die Schwesterngemeinschaft und Gott.

Sr. Rosina war einige Monate in der Küche von St. Martha, später als Hausfrau des Noviziates eingesetzt. Bereits von November 1951 an wurde aber die Tätigkeit in verschiedenen Gruppen ihre Aufgabe. Von 1963 bis 1996 – also 33 Jahre lang – hatte sie die Gruppenleitung der Gruppe Monika im Haus St. Martha inne. Von ihren jungen Ordensjahren an entsprach ihr das Zusammenleben mit den Menschen mit Behinderungen, wobei sie vor allem ein Herz für die schwerer behinderten Bewohnerinnen zeigte.

Im Alter von 73 Jahren übergab sie „ihre Wohngruppe“ Mitarbeiterinnen und wechselte ihren Lebensort. Sie zog in den Konvent St. Salvator, wo sie von nun an ihren älteren Mitschwestern beistand. Von 1996 bis 1998 wirkte sie als Mithilfe auf der Altenstation im Mutterhaus, um von November 1998 an wieder in St. Salvator ihre endgültige Heimat auf Erden zu finden. Bis in ihre letzten Lebenswochen war sie hilfsbereit um das Wohl ihrer Mitschwestern besorgt, stand ihnen und den Mitarbeiterinnen von St. Salvator zur Seite und richtete liebevoll kleine Zwischenmahlzeiten für die Schwestern her. Bei all ihrem Sorgen um die anderen lebte sie stets in enger Verbundenheit mit ihren Verwandten.

Sr. Rosina war aber nicht nur eine arbeitende Frau. Geprägt von einer gesunden und standfesten Frömmigkeit war ihr das gemeinsame und persönliche Gebet, aber auch der Lobpreis Gottes in der Natur und das frohe Miteinander wichtig. Interessiert und freundlich begegnete sie den Menschen, widmete aber vor allem die stillen Abendstunden für das Gespräch mit Gott in der Hauskapelle.

Die letzten Wochen waren gezeichnet von zunehmender Krankheit und Schwäche. Es war der immer aktiven und hilfsbereiten Schwester gewiss nicht leicht nun selber auf Hilfe angewiesen zu sein. Aber in diesen drei Wochen nahm sie diese Hilfe an und bereitete sich auf das Sterben vor.

Sr. Rosina war eine von Dankbarkeit geprägte Schwester. Von ihren Urlauben brachte sie stets ein kleines Mitbringsel für die Hausoberin mit, um damit ihre Freude über die erlebten Tage auszudrücken. An einem ihrer letzten Lebenstage aber bedankte sie sich bei Sr. Salesia ausdrücklich für alles Entgegenkommen, alle Hilfe und das Miteinander. In dieser Haltung, umsorgt von Verwandten, Mitarbeiterinnen und Mitschwestern, verbrachte sie ihre letzten Lebenstage, um in der ersten Stunde des 30. November still zu Gott zu gehen und bei ihm ihre letzte Heimat zu finden.