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Sr. M. Renate Portrait

Altarbild in der Kapelle von St. Camillus

Sr. M. Renate lebte viele Jahre im Konvent von St. Camillus. Sie betete und feierte vor diesem Altarbild, das die Sorge für die kranken Menschen in der Nachfolge Jesu nach dem Vorbild des hl. Camillus zum Ausdruck bringt.

Jeder behandele die Kranken mit Sanftmut und Liebe, weil der Herr sagt: “Was ihr einem dieser Geringsten getan habt, das habt Ihr mir getan.” Daher sehe jeder im Kranken die Person des Herrn. (Camillus von Lellis)

Sr. M. Renate

Sr. M. Renate (Elfriede) Konrad

Verstorben am 16. Mai 2013

Aus einer Landwirtsfamilie in Oberrohr nahe Ursberg stammend, war Sr. M. Renate ihr gesamtes Leben mit den Franziskanerinnen der St. Josefskongregation verbunden.  Sie kam am 14. Mai 1943 als drittes von vier Mädchen auf die Welt und wurde auf die Namen Agnes Elfrieda getauft, von allen aber Elfriede gerufen. In Ursberg besuchte sie von 1949 bis 1957 die Volksschule. Daran schloss sich in St. Maria die Damenschneiderlehre bei ihrer Lehrmeisterin Sr. M. Berchmana an. Anschließend arbeitete sie von 1960 bis 1962  im Wohnheim von St. Maria und lernte auf diese Weise die Arbeit bei Menschen mit Behinderungen und das Kloster kennen. Dieses  Zusammensein mit den anderen Lehrmädchen, Helferinnen und Schwestern weckte in ihr die Berufung zu einem Leben als Ordensschwester. Sr. Renate machte sich diesen Entschluss jedoch nicht leicht. Deshalb lebte und arbeitete sie ein halbes Jahr als Hausgehilfin bei einer Familie in Weiler im Allgäu. In dieser Abwesenheit von Ursberg reifte der Entschluss, in die Schwesternkandidatur einzutreten.

Sie trat im Oktober 1962 als Schwesternkandidatin ein, wurde am Josefstag 1964 in das Noviziat aufgenommen, legte zwei Jahre später die Erste Profess und am 19. März 1969 die Ewige Profess ab.

Zunächst war sie in einer Gruppe von gehörlosen und schwerhörigen Knaben eingesetzt, später in einer Gruppe von Mädchen, die zur Schule gingen. Gutmütig und fröhlich war das Zusammensein mit diesen. Sie war aber auch auf eine gute erziehliche Beeinflussung der Anvertrauten bedacht.  1968 wechselte sie ihre berufliche Aufgabe: Sie kam in die Krankenpflege. Von 1968 bis 1970 machte sie in Ursberg die Ausbildung zur Krankenschwester.

Ihr Einsatz im Ursberger Krankenhaus war auf den Krankenstationen wie auch im Labor. Von Herbst 1973 an wirkte sie auf der Schwesternstation, deren Leitung sie später übernahm.  Nachdem viele ältere Schwestern über längere Zeit auf dieser Station lagen und sich dort auch auf das Sterben vorbereiteten, war es Sr. Renate ein Anliegen, diese nicht nur pflegerisch, sondern auch seelsorgerlich zu begleiten. Viele zusätzliche Stunden und Nächte verbrachte sie an der Seite der sterbenden Schwestern, um ihnen zu vermitteln, dass Gott mit ihnen geht. 1996 wurde die Station zur Pflegestation umgewandelt und nun lag der Schwerpunkt auf dieser Aufgabe.

Sr. Renate selbst hatte in den letzten Jahren immer wieder mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen zu kämpfen. Die Augen und die Knochen, aber auch Allergien erschwerten ihr das Leben und Wirken, dennoch verlor sie trotz des Ausscheidens aus der aktiven Tätigkeit nie den Kontakt zu den Schwestern und Mitarbeiterinnen auf der Station.

Fröhlich, kameradschaftlich und freundlich belebte Sr. Renate die Schwesterngemeinschaft. Vielseitig interessiert, realistisch im Beobachten und Stellung beziehen sowie mit ihrem Hobby, dem Sticken, wusste sie sich einzubringen und anderen eine Freude zu bereiten. Als ihre Kräfte nachließen, zog sie sich mehr und mehr zurück, war aber immer, wenn man sie brauchte, hilfsbereit zur Stelle. Auch in den letzten Monaten, die von schwerer Krankheit gezeichnet waren, ließ ihr Interesse an den Menschen und ihrem Befinden nicht nach. Die letzten Lebenstage, in denen offensichtlich wurde, dass sie nicht mehr gesund werden würde, offenbarten ihren Glauben, den sie immer in stiller Treue gelebt hatte, und ihre Bereitschaft, sich in Gottes Willen zu fügen. „Ich habe keine Angst“, konnte sie an ihrem 70. Geburtstag, zwei Tage vor ihrem Sterben, den sie besuchenden Schwestern sagen.

In den frühen Morgenstunden des 16. Mai holte sie Gott heim in sein Reich.