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Sr. M. Reineldis Portrait

Sr. M. Reineldis

Sr. M. Reineldis (Bernadette) Stiegelmayr

Verstorben am 20. August 2020

Sr. Reineldis wurde am 18. September 1924 in Augsburg als 13. Kind der Eheleute Gottfried und Sophie Stiegelmayr geboren und am 24. September 1924 auf den Namen Bernadette getauft. Der Vater war Dentist. Das Mädchen wuchs mit insgesamt dreizehn Geschwistern auf, von denen Zwillingsbrüder im Kleinkindalter verstarben. Von Jung auf durfte sie sich in einer Großfamilie eingebettet wissen, in der das religiöse Leben gepflegt und den Kinder vorgelebt wurde. Die Eltern waren Bernadette in ihrer sorgenden, gerechten und disziplinierten Art ein großes Vorbild.

Von 1931 bis 1939 besuchte Bernadette die Volks- und Hauptschule der Armen Schulschwestern in Augsburg. Nach Abschluss der Schulausbildung nahm das Mädchen ein Jahr am kaufmännischen Berufsschulunterricht teil. Im April 1940 begann die junge Frau die kaufmännische Ausbildung bei der Firma Weindl und Hopf, ein Tiefbau- und Installationsgeschäft, in Augsburg. Bernadette überzeugte mit ihrer äußerst umsichtigen, gewissenhaften und fleißigen Art, sodass sie nach Ablegung der Kaufmannsgehilfenprüfung, noch vor Abschluss der Lehrzeit als Kontoristin in den Betrieb übernommen und fest angestellt wurde. Ende Januar 1949 schied die nun 25-jährige Frau auf eigenen Wunsch aus der Firma aus. Im Dienstzeugnis wurde sie als Arbeitskraft von besonderer Tüchtigkeit beschrieben.

Das Ausscheiden aus dem Berufsleben lag darin begründet, dass Bernadette ihrem inneren Wunsch nachkommen wollte, Ordensschwester zu werden. Ihre religiöse Haltung und ihre stete Einsatzbereitschaft ließen diesen Entschluss in der jungen Frau reifen, so dass sie am 01. März 1949 um Aufnahme in die Schwes-terngemeinschaft der St. Josefskongregation in Ursberg bat. Am 04. Oktober 1950 trat sie ins Noviziat des Klostersein und erhielt den Ordensnamen Sr. M. Reineldis. Am Franziskustag 1952 legte die Schwester die zeitliche Profess ab und drei Jahre später versprach sie Christus auf Lebenszeit nachzufolgen.

Ab September 1950 war Sr. Reineldis in der Klosterverwaltung der St. Josefskon-gregation tätig, in der sie unermüdlich ihre Schaffenskraft einsetzte. Gewissenhaft und mit großem Einsatz und innerer Verbundenheit erfüllte Sr. Reineldis die Aufgabe den Wohltätern der Gemeinschaft und allen, die Ursberg durch den Josefsboten und Ursberger Kalender verbunden waren, zu danken. Oftmals kam sie diesem Dienst des Dankens bis in die Nacht hinein nach. Mit ihrer Schreibmaschine verfasste sie Dankesschreiben, die von den Empfängern auf Grund persönlicher Worte immer sehr geschätzt wurden. So manche Sorgen und Nöte, die ihr bei diesem Tun zugetragen wurden, trug sie in ihrem Herzen und im Gebet still vor Gott. Bis ins Jahr 2001 erfüllte sie diesen wertvollen Dienst. Anschließend unterstützte Sr. Reineldis die Klosterverwaltung mit kleineren Verwal-tungstätigkeiten bis ins Jahr 2018.

Auch außerhalb der Arbeitszeit war Sr. Reineldis tätig. Da sie andern gerne eine Freude machen und sie beschenken wollte, fertigte sie verschiedene Hand- und Bastelarbeiten. Bei gemeinsamen Feiern und Festen innerhalb des Klosters, z. B. beim Fasching, brachte sich die Schwester mit eigenen Ideen zur Freude der anderen ein. Auch besaß Sr. Reineldis eine außergewöhnliche Fähigkeit in Bezug auf Zahlen, die viele erstaunte. Von jeder Schwester oder ihr bekannten Person wusste Sr. Reineldis das exakte Geburtsdatum.

So manche Schwierigkeiten des Alltags und in den letzten Jahren wiederkehrende gesundheitliche Beschwerden, die oftmals Krankenhausaufenthalte erforderten, meisterte sie im Vertrauen auf Gott und im Vertrauen auf den Hl. Josef und unseres Ordensgründers Dominikus Ringeisen.

Zur Familie pflegte Sr. Reineldis eine herzliche Verbundenheit, die bis in ihre letzten Tage erhalten blieb. Bis ins hohe Alter von 95 Jahren war Sr. Reineldis am Weltgeschehen interessiert und teilte gerne ihre Meinung über das in der Zeitung gelesene mit. In den vergangenen Monaten schwand dieses Interesse immer mehr und Sr. Reineldis bereitete sich bewusst auf den nun mehr ersehnten Heimgang vor. Immer wieder konnte man den Satz hören: „Der liebe Gott macht`s schon recht“. Von dieser Zuversicht getragen, holte der Herr Sr. Reineldis in den Morgenstunden des 20. August 2020 in die ewige Herrlichkeit heim.