„Betrübt euch nicht! Wenn ihr verpflichtet seid, „äußere“ Aufgaben zu übernehmen, so bedenkt, dass euch der Herr auch in der Küche inmitten der Kochtöpfe nahe ist und euch sowohl innerlich wie äußerlich beisteht.“ So schreibt Theresa von Avila ihren Schwestern in der Küche. Unsere Schwester Regula war ihr ganzes Ordensleben in der Mutterhausküche eingesetzt. Mit ihrem fröhlichen und selbstlosen Wesen war sie von allen Mitschwestern und Mitarbeiterinnen sehr geschätzt. Die Schwestern des Mutterhauskonventes und die Kapelle im Mutterhaus waren ihre Heimat. Das letzte Lebensjahr verbrachte Sr. Regula aufgrund der erforderlichen Umbauarbeiten des Mutterhauses im Konvent St. Salvator, aber auch dort fand sie schnell einen Weg zu den Herzen der Schwestern und Mitarbeiterinnen.
Sr. Regula kam am 27. August 1929 in Hörlkofen, Gemeinde Wörth, zur Welt und wurde auf den Namen Elisabeth getauft. Sie besuchte in ihrem Heimatort die Volks- und Berufsschule. Von Jugend an wurde sie gemeinsam mit ihren fünf Geschwistern auf dem heimatlichen Anwesen bei den schweren landwirtschaftlichen Arbeiten eingesetzt. So war sie gewohnt, sich in eine Arbeitsgemeinschaft einzugliedern und den alltäglichen Arbeiten fraglos nachzukommen. Im Jahr 1955 ging sie nach Fendsbach, eine Niederlassung der St. Josefskongregation, um dort das Kochen und Nähen zu erlernen. Im Zusammensein mit den Schwestern reifte der Entschluss, den Schritt in das Ordensleben zu wagen. So trat sie 1956 in die Schwesterngemeinschaft in Ursberg ein. Ihr guter Wille, die sonnige Art und das religiöse Streben erleichterten der jungen Frau das Einleben in die Gemeinschaft.
Am Josefstag des Jahres 1958 wurde sie in das Noviziat aufgenommen und neben der täglichen Arbeit in der Küche in das geistliche Leben einer Ordensfrau eingeführt. Am 19. März 1960 versprach sie in der ersten Profess und drei Jahre später in der Profess auf Lebenszeit, Gott in der Gemeinschaft der St. Josefskongregation zu dienen.
Diesen Dienst übte sie treu und bescheiden aus. Auch als sie in ihrer körperlichen Kraft nicht mehr so belastbar war, war es ihr immer ein Anliegen, in der Küche den Schwestern und Mitarbeiterinnen mit kleinen Diensten zur Seite zu stehen. Wann immer man zu ihr in die Küche kam, empfing sie einen mit einem Lächeln und hieß einen willkommen. Sie war in dieser Küche Gott nahe. Aber auch das regelmäßige Gebet und die Feier der Eucharistie mit der Schwesterngemeinschaft war ihr wichtig und eine Quelle des Lebens. Im Vertrauen auf Gott und seine barmherzige Liebe trug Sr. Regula in ihren letzten Lebensjahren geduldig und tapfer eine schwere Krankheit, die ihre Kräfte immer mehr schwinden ließ. In den Mittagsstunden des 12. Oktobers 2015 rief er sie zu sich in seine himmlische Herrlichkeit. Mit ihr ging uns eine Mitschwester voraus, der es gelang das Leben für Gott und die Menschen zu führen.