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Sr. M. Manetta Portrait

Sr. M. Manetta

Sr. M. Manetta (Theresia) Fischer

Verstorben am 01. November 2017

Während am Allerheiligentag die Schwestern in der Mutterhauskapelle die heilige Messe feierten, ist Sr. Manetta im Beisein einer Mitschwester zu Gott heimgegangen. Einige Minuten vor ihrem Sterben hat Sr. Manetta ein Bild des guten Hirtens in ihrem Zimmer aufmerksam betrachtet, um sich kurze Zeit später von ihm in die ewige Heimat führen zu lassen. In der Predigt sprach Herr Direktor Merkt davon, dass es verschiedene Heilige gäbe. Es gibt stille Heilige, wie den Hl. Konrad, es gibt schaffende Heilige wie den Hl. Maximilian Kolbe und es gibt leidende Heilige, wie die Hl. Teresia vom Kinde Jesu. Sr. Manetta war von ihren Eltern Max und Kreszenz Fischer auf den Namen Theresia getauft und deshalb verehrte sie die Hl. Teresia vom Kinde Jesu auf besondere Weise.

Sr. Manetta wurde am 05. Februar 1927 als zehntes von zwölf Kindern in eine Bauernfamilie hineingeboren. Zu ihren Geschwistern und der gesamten Familie hielt Theresia das ganze Leben eine innige Beziehung.

Während der Kriegsjahre von 1933 bis 1941 besuchte das Mädchen die Volks- und Hauptschule in Hausen. Im Anschluss, so schreibt sie in ihrem selbst verfassten Lebenslauf, konnte sie ihren langersehnten Kinderwunsch erfüllen und 1941 in Krumbach die Ausbildung zur Damenschneiderin beginnen. Nach der Ausbildungszeit musste sie bis zum Kriegsende auf den Flugplätzen in Kaufbeuren und Leipheim Wehrdienst ableisten.

Nachdem Sie einige Zeit als Damenschneiderin gearbeitet hatte, trat sie am 16. Juni 1947, wie ihre leibliche Schwester, unsere verstorbene Sr. M. Willigis,  in die St, Josefskongregation ein. Am 4. Oktober 1948 wurde die 21jährige in das Noviziat aufgenommen und erhielt ihren Schwesternnamen Sr. M. Manetta. 1950 legte sie am Franziskustag erste Profess und drei Jahre später die Ewige Profess ab.

Bis 1954 war ihr Arbeitsplatz in der Ursberger Damenschneiderei.  Nach der Meisterprüfung im Jahr 1959 folgten 41 Jahre der Berufstätigkeit in den Nähzimmern von Pfaffenhausen, Breitbrunn und Ursberg. Dabei waren ihr die Jahre im Habitnähzimmer und in der Herrenschneiderei sehr wichtig. Es war ihr schmerzhaft, dass der Herrenschneiderbetrieb im Jahr 1989 geschlossen wurde, aber die neue Tätigkeit als Pförtnerin auf der Niederlassung in Maria Bildhausen bereitete ihr Freude. Nach sechs Jahren in Unterfranken siedelte Sr. Manetta 1995 wieder nach Ursberg um. Sie erledigte für ihre Mitschwestern größere und kleinere Näharbeiten bis ihre Kräfte so weit nachließen, dass sie auf der Schwesternpflegestation Heimat fand. Sie genoss das gemeinschaftliche Zusammensein und die verschiedenen Aktivitätsangebote. Sr. Manetta erzählte gerne von ihrer großen Familie und betrachtete immer wieder ihre Erinnerungsbücher und Fotographien. In den letzten Monaten wurde sie aufgrund einer schweren Erkrankung zunehmend pflegebedürftiger. Dennoch war es der Ordensschwester immer wichtig, die Eucharistiefeier in der Mutterhauskapelle mitzufeiern. Die Verbundenheit mit Gott gab ihr Halt und Sicherheit.

 „Wer darf hinaufziehen zum Berg des Herrn, wer darf stehn an seiner heiligen Stätte? Der reine Hände hat und ein lauteres Herz“. Als die Schwestern in der Mutterhauskapelle diese Psalmworte beteten, schloss Sr. Manetta ihre Augen, um sich in die Schar der Heiligen bei Gottes Thron einzureihen.