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Sr. M. Landelina Portrait

Sr. M. Landelina

Sr. M. Landelina (Maria) Heinrich

Verstorben am 25. Juli 2013

Sr. Landelina kann auf ein langes Leben zurückblicken, das von vielen Schmerzen, Sorgen und Kümmernissen, aber auch von Freude am Zusammensein mit den Kindern, an Gott und an der Musik geprägt war.

Am 4. August 1916 kam Sr. M. Landelina in Schmiechen, Landkreis Aichach-Friedberg, zur Welt. Sie wuchs mit fünf Geschwistern und einem Pflegebruder auf. Im Jahr 1929 entschloss sich die Dreizehnjährige nach dem Volksschulbesuch in ihrem Heimatort zum Besuch der Lehrerinnenbildungsanstalt in Ursberg. Mit besonderer Freude und großem Eifer widmete sie sich der Ausbildung zur Lehrerin, welche sie 1936 nach der Referendarzeit an der Ursberger Volksschule abschloss.
Nach dieser Ausbildung trat die Zwanzigjährige in die St. Josefskongregation  ein. Sie wurde am  Franziskustag, am 4. Oktober 1936, in das Noviziat aufgenommen. Während dieser Zeit wurde Sr. Landelina in das Ordensleben eingeführt und lernte es, dieses mit dem berufstätigen Leben zu verbinden. Gott und den Menschen galt ihre Liebe und Zuneigung. 1938, kurz nach Kriegsbeginn, legte Sr. Landelina ihre 1. Profess und 1941 die Profess für ihre gesamte Lebenszeit ab.

Die Kriegsjahre waren für die junge Schwester schwere Jahre, denn alle Brüder, einschließlich des Pflegebruders, mussten in den Krieg ziehen. Drei ihrer Brüder fielen 1942 und 1943 an der Ostfront. Der vierte Bruder kam lungenkrank aus der Kriegsgefangenschaft nach Hause zurück. An der Krankheit des Sohnes infizierte sich schließlich auch die Mutter unheilbar. Beide, Sohn und Mutter, verstarben im Jahr 1948 an den Folgen dieser Krankheit. Dieser Verlust traf Sr. Landelina und ihre beiden Schwestern schwer, deshalb standen diese immer in innigem Kontakt und gegenseitiger Fürsorge zusammen.

Die besonders musikalisch begabte Schwester unterrichtete mit Liebe von 1936 bis 1960 an der Förderschule lernbehinderte Kinder und  Jugendliche. Diese lange Lehrtätigkeit unterbrach sie in den fünfziger Jahren mit dem Fortbildungslehrgang zur Sonderschullehrerin. 1960 wechselte sie für einige Jahre, um in der Unterstufe des  Gymnasiums  geisteswissenschaftliche Fächer zu unterrichten. Von 1966 bis 1981 war sie aber wieder in der Oberstufe der Schule für Lernbehinderte als Lehrerin tätig. In den folgenden Jahren half sie ehrenamtlich dem Kollegium in Religions- und Musikunterricht aus. Noch viele Jahre erteilte sie im Kindergarten St. Norbert den kleineren Kindern Flötenunterricht und  versuchte in ihnen die Liebe zur Musik zu wecken.

Ihre Freizeit verbrachte Sr. Landelina nicht untätig. Viele Abende und Sonntage verbrachte sie gemeinsam mit einigen Mitschwestern in der Vorbereitung und Durchführung von größeren und kleineren Volksschauspielen  wie z.B. die Hexe von Karrenberg oder dem Spiel über das Leben von Dominikus Ringeisen.

Trotz der vielseitigen und zeitfordernden Tätigkeiten lebte sie treu ihren Glauben im persönlichen und gemeinschaftlichen Gebet. In besonderer Weise konnte sie im Gesang Gott loben und preisen. Den Gottesdiensten gab sie als Sopransängerin, auch als Solistin, im Mutterhaus und v.a. im Haus St. Josef einen besonderen Klang. Bis ins hohe Alter von über 80 Jahren begleitete sie im Haus St. Josef an der Orgel die Gottesdienste.

Im Jahr 2004, das Haus St. Josef wurde umgebaut, wechselte Sr. Landelina in den Konvent von St. Salvator auf die Station für ältere Schwestern.  Hier verbrachte sie in schwesterlicher Gemeinschaft, dankbar für jede Zuwendung und jeden Besuch, ihren Lebensabend. Tapfer trug sie die Leiden des Alters und nahm bis zu ihrem vorletzten Lebenstag an den gemeinsamen Gebetszeiten in der Kapelle teil. Überraschend schnell verstarb sie am frühen Abend des 25. Juli 2013.