Sr. Friedhilde wurde am 01. März 1934 in Euerwang, Gemeinde Greding geboren und am 04. März 1934 auf den Namen Rosa von Lima getauft. Das Mädchen wuchs als zweites Kind der Eheleute Josef und Theresia Hüttinger mit ihren vier Geschwistern auf einem landwirtschaftlichen Anwesen in Mittelfranken auf.
In ihrem Geburtsort Euerwang besuchte Rosa von 1940 – 1947 die Volksschule. Am 01. September 1947 führte ihr Weg nach Ursberg, das Mädchen besuchte dort die erste Klasse der Lehrerinnenbildungsanstalt der St. Josefskongregation. Danach trat Rosa in die dreijährige Mittelschule für Mädchen über, die sie 1951 mit der Mittleren Reife abschloss. In dieser Zeit lernte die junge Frau das Leben der Schwestern der St. Josefskongregation und ihr Wirkungsfeld kennen und lieben. Ihre tiefe Religiosität und der Wunsch Christus als Ordensfrau nachzufolgen bewegten Rosa Hüttinger nach ihrem siebenwöchigen Urlaub zu Hause am 03.September 1951 um Aufnahme in die Schwesternkanditatur in Ursberg zu bitten.
Während ihrer Postulats- und Noviziatszeit wurde Rosa als Schulhilfe bei gehörlosen Kindern eingesetzt, so lernte sie den Umgang mit Menschen mit Behinderungen näher kennen. Am 04. Oktober 1953 wurde die junge Frau ins Noviziat aufgenommen und erhielt den Schwesternnamen Sr. Friedhilde. Am Franziskustag 1955 legte die junge Schwester die zeitliche Profess ab und drei Jahre später versprach sie auf Lebenszeit Christus im Dienst am Nächsten nachzufolgen.
Den Dienst am Nächsten übte Sr. Friedhilde ihr Leben lang eifrig aus und suchte darin Jesus nachzufolgen und ihm zu begegnen. Nach ihrer Tätigkeit als Schulhilfe wurde sie 1956 im Gruppendienst in der Wohngruppe Hermann-Josef eingesetzt, in der sie ab 1966 für 23 Jahre die verantwortliche Aufgabe als Gruppenleitung übernahm. Während dieser Zeit absolvierte Sr. Friedhilde, in den Jahren von 1970 – 1973, die Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin und schloss diese mit sehr gutem Erfolg ab.
Von 1989 bis 2013 half Sr. Friedhilde bei der Versorgung von kranken, alten und sterbenden Mitschwestern auf der Altenstation im Mutterhaus. Wichtig war ihr dabei immer, ihren Dienst und das Gebetsleben miteinander zu verbinden. So betete Sr. Friedhilde täglich mit den Schwestern der Altenstation treu das Rosenkranzgebet, das sie ihr ganzes Leben begleitete und stützte. Wenn man ihre Hände nicht bei der Arbeit sah, glitt der Rosenkranz durch die Finger der stillen Beterin. Neben der Sorge um die Mitschwestern liebte Sr. Friedhilde die Pflege von Blumen und bereitete den Mitschwestern mit ihren selbstgezogenen Usambara-veilchen immer wieder Freude.
Von 2013 – 2018 konnte sich die Schwester im Haushalt und in der Wäschepflege der Schwesterngemeinschaft in der Filiale Breitbrunn einbringen. Auch der Sakristei- und Lektorendienst sowie das Spenden der Krankenkommunion zählte zu ihren Aufgaben. Seit April 2018 war ihr der Konvent St. Salvator zur Heimat geworden. Mit vielen wertvollen Hilfsdiensten stand sie Schwestern und Mitarbeiterinnen zur Seite.
Sr. Friedhilde schulte im Laufe ihres Lebens ihr Auge für Situationen in denen „Not an Mann“ war und wurde so zu einer unentbehrlichen und geschätzten Nothelferin, ihre stete Hilfsbereitschaft war in der Gemeinschaft sehr geschätzt.
Unerwartet ereilte Sr. Friedhilde am Abend des 07. Mai 2019 im Beisein vieler Mitschwestern bei der Feier des Gottesdienstes ein schwerer Schlaganfall, der sie aus dem Leben und aus ihrem Alltag riss.
Leider erholte sich Sr. Friedhilde von diesem schweren Ereignis nicht und wurde im Beisein einer Mitschwester am Abend des 08. Mai 2019 von Gott zum österlichen Hochzeitmahl ins neue Leben heim geholt.