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Sr. M. Francesco

Sr. M. Francesco (Hedwig) Holzmann CSJ

Verstorben am 22. Februar 2024

Sr. M. Francesco wurde am 04. Juni 1932 als sechstes Kind der Eheleute Peter und Cäcilia Holzmann in Oberneufnach, Gemeinde Markt Wald, geboren und 4 Tage später auf den Namen Hedwig getauft. Sie wuchs mit insgesamt acht Geschwistern in Oberneufnach auf.

Im Frühjahr 1938 begann Hedwig ihre achtjährige Schulzeit in der einklassigen Volksschule ihres Heimatdorfes. Ab September 1946 besuchte sie die Lehrerinnenbildungsanstalt der St. Josefskongregation in Ursberg, die sie mit dem Examen im Juni 1951 abschloss. Es folgte das Pädagogikstudium, das sie mit der 1. Prüfung für das Lehramt an Volksschulen im März 1953 beendete. Während dieser Ausbildungszeit in Ursberg lernte die junge Frau die Schwesterngemeinschaft kennen und es wuchs in ihr der Wunsch ins Kloster der St. Josefskongregation einzutreten. Am 04. April 1953 bat Hedwig deshalb um Aufnahme ins Postulat der Schwesterngemeinschaft. Am Franziskustag 1953 wurde sie in das Noviziat der Ordensgemeinschaft aufgenommen und erhielt den Schwesternnamen Sr. M. Francesco. 1955 legte die junge Schwester die zeitliche Profess ab und drei Jahre später versprach sie am Festtag des Hl. Franziskus auf Lebenszeit Christus nachzufolgen.

Nach dem Eintritt ins Kloster 1953 absolvierte die junge Frau neben ihrer Lehrtätigkeit an der Ursberger Berufsschule eine berufliche Ausbildung in der klostereigenen Buchbinderei, die sie im Jahr 1955 als Buchbindergesellin abschloss. Im November 1957 legte Sr. Francesco die 2. Lehramtsprüfung für Volksschullehrerinnen in Augsburg ab. Es folgte bis 1959 die Ausbildung zur Berufsschullehrerin am staatlichen Berufspädagogischen Institut in München. Diese Prüfung befähigte sie, an gewerblichen und hauswirtschaftlichen Berufsschulen zu unterrichten.

Im Jahr 1976 wurde Sr. Francesco zum Mitglied des Gesellenprüfungsausschusses der Handwerkskammer für Schwaben berufen. Innerhalb dieses Prüfungsausschusses nahm sie in Ursberg bei Menschen mit Behinderungen Gesellenprüfungen in den verschiedenen handwerklichen Berufen ab. 34 Jahre lang setzte sich Sr. Francesco als Schulleiterin für junge Menschen an der
Berufsschule Ursberg ein, gab ihnen Unterstützung und förderte deren praktische und soziale Fähigkeiten.

Zudem übernahm Sr. Francesco als Kommandantin der Schwestern- und Werkfeuerwehr von 1972 bis 1977 Verantwortung für die Sicherheit der Schwestern und der Menschen mit Behinderungen. Auch als Generalrätin trug sie in den Jahren von 1993 bis 2005 zur Gestaltung des Gemeinschaftslebens der Kongregation bei. Von 1993 bis 1996 war Sr. Francesco als Konventoberin und Filialleitung der früheren Filiale Grönenbach eingesetzt und musste deren Auflösung mit organisieren. Zurück in Ursberg widmete sie sich mit Sorgfalt der Chronik der Schwesterngemeinschaft.

Das gemeinschaftliche Gebet war Sr. Francesco ein großes Anliegen. Für Jahrzehnte gestaltete sie in den Konventen das Stundengebet und Wortgottes-dienste. Als sicherer Sopran brachte sie sich in den Mutterhauschor ein.

Sr. Francesco zeichnete eine besondere Liebe zur Natur und zur Füssener Bergwelt aus. Bei ihren täglichen Spaziergängen konnte sie die Wunder Gottes in der Natur entdecken und beim Tischgespräch zur Freude der Mitschwestern einbringen. Mit dem Gedanken „Ein Weg zum Himmel führt über die Berge“ drückte sie ihre Verbundenheit zur Natur aus. So war ihr der Einsatz als Verantwortliche für das Gästehaus in Füssen eine Herzensfreude. Von 2006 bis 2009 lebte sie gemeinsam mit einer Mitschwester in diesem Haus. Nach dessen Verpachtung kehrte sie nach Ursberg zurück und nahm ihre Tätigkeit als Chronistin wieder auf. Diese Aufgabe erfüllte sie bis Ende 2022.

Sr. Francesco war bis ins hohe Alter eine stabile Gesundheit beschieden. In den Wintermonaten 2023 erlitt sie unerwartet einen gesundheitlichen Einbruch. Nach dem letzten Krankenhausaufenthalt nahm die körperliche Schwäche immer mehr zu, so dass der Aufenthalt auf der Pflegestation des Mutterhauses notwendig wurde. Auf ihrem letzten Weg begleitete sie seelsorglich Herr Pfarrer Daniel Schmitt. Als die Glocken der Ursberger Pfarrkirche am 22. Februar zum Mittagsläuten einsetzten, ging Sr. Francesco ruhig und ergeben im Beisein ihrer Mitschwestern in die ewige Heimat ein.