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Sr. M. Emilie Portrait

Sr. M. Emilie

Sr. M. Emilie (Ursula) Wendt

Verstorben am 05. Juli 2017

Bei der Hochzeit zu Kana, sagte die Mutter Jesu zu den Dienern: „Was er Euch sagt, das tut.“ Auch im Leben von Sr. Emilie wurde sichtbar, dass sie der Aufforderung der Muttergottes nachkommen wollte und danach strebte zu tun, was Jesus ihr sagte.

Sr. Emilie wurde am 10. März 1934 in Neustadt/Oberschlesien, Diözese Breslau geboren und am 22. des gleichen Monats auf den Namen Ursula Maria getauft. Sie wuchs als zweites Kind der Eheleute Emilie und Josef Wendt mit ihrem älteren Bruder Herbert auf.

In der Zeit um Ostern 1940 wurde die kleine Ursula in die Volksschule in Riegersdorf, Kreis Neustadt aufgenommen. Im Herbst 1944 erfolgte die Überweisung an das Lyzeum in Neustadt, das jedoch nach knapp einem halben Jahr wegen Umstellung auf ein Behelfskrankenhaus geschlossen wurde. Der zweite Weltkrieg zeigte für das damals sechsjährige Mädchen die ersten Auswirkungen.

In ihrem handschriftlichen Lebenslauf, den sie für den Eintritt und die Aufnahme in die St. Josefskongregation verfassen musste, ist eine Lücke sichtbar, die Zeit der Flucht. Sie schreibt: „Anfang Dezember 1945 musste ich mit meinen Eltern und dem Bruder die Heimat verlassen, worauf wir zwei Monate später in Unterach, Gemeinde Rehling (Oberbayern) Wohnung bekommen konnten.“ Über die schwere Zeit der Flucht und des Nationalsozialismus hat Sr. Emilie nur selten und wenige Einzelheiten erzählt. Vermutlich hat diese Zeit ihr stilles, ruhiges und bescheidenes Wesen geprägt.

Nach Beendigung der Volksschule in Unterach konnte die junge Frau eine Lehrstelle im Lebensmitteleinzelhandel finden. Sie besuchte die Kaufmanns-gehilfenklasse in Ennepetal-Milspe und legte im Frühjahr 1953 die Kauf-mannsgehilfenprüfung ab. Bis zu ihrem Eintritt ins Kloster der St. Josefskongregation am 09.01.1960 arbeitete Sr. Emilie in ihrem erlernten Beruf.

Am 04.10.1961 trat die junge Frau ins Noviziat der St. Josefskongregation ein und erhielt, gleich ihrer Mutter, den Ordensnamen Sr. Emilie. Am 04.10.1963 legte sie die zeitliche Profess ab und am Franziskustag des Jahres 1966 versprach sie in der ewigen Profess, sich auf Lebenszeit an Gott zu binden, ihm nachzufolgen und den Menschen zu dienen.

Sr. Emilie wollte gerne für und mit behinderten Menschen arbeiten, doch in der Verwaltung wurde dringend eine Schwester gesucht, die für diese Tätigkeiten geeignet ist. Und so fand Sr. Emilie ihren Platz im Büro bei weiteren Schwestern, mit denen sie guten Kontakt pflegte.

Neben ihren vielfältigen Aufgaben, die von Versicherungsverträgen, Unfallmeldungen, Zeitschriften-Organisationen und vielem mehr bestand, – alles erledigte sie pflichtbewusst – war sie geprägt von Gebet und innerer Sammlung. Oft konnte man sie mit dem Rosenkranz in der Hand antreffen.

Durch ihre ruhige, jedoch humorvolle Art bereicherte sie die Schwestern-gemeinschaft und war bei Schwestern und Mitarbeitern beliebt.

In den letzten Jahren nahmen die körperlichen Beschwerden immer mehr zu, die sie jedoch geduldig ertrug und die sie dennoch nicht hinderten ihren Arbeiten im Büro nachzukommen.

So war der Heimgang doch überraschend und machte betroffen. Auch sie selber sagte einer Mitschwester, „dass es jetzt doch alles so schnell gehe“.

Gestärkt durch den Empfang der Krankensalbung einen Tag vor ihrem Sterben, konnte Sr. Emilie ruhig und still im Beisein einer Mitschwester am 05.07.2017 in die ewige Herrlichkeit unseres Herrn eingehen.