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Sr. M. Edmunda Portrait

Sr. M. Edmunda

Sr. M. Edmunda (Elisabeth) Hartmann

Verstorben am 16. Juli 2018

„Die Freude an Gott Halleluja, ist unsere Kraft Halleluja.“
Wer Sr. Edmunda kannte, weiß, dass sie Frohsinn und Humor auszeichneten. Wenn man ihr Leben betrachtet, ist jedoch zu erkennen, dass diese Freude aus einem tiefen Gottvertrauen erwachsen ist, da Schweres und Leidvolles das Leben der Schwester prägte.

Sr. Edmunda Hartmann wurde am 15.03.1936 in Neu-Palanka im ehemaligen Jugoslawien, heute Serbien, geboren. Ihr Vater Josef Hartmann und ihre Mutter Elisabeth tauften das Mädchen gleich ihrer Mutter auf den Namen Elisabeth. Sie wuchs als fünftes Kind zusammen mit ihren sieben Geschwistern auf einem landwirtschaftlichen Anwesen auf.

Schon mit 9 Jahren musste das Mädchen die Auswirkungen und Härten des zweiten Weltkrieges an sich und ihrer Familie erleben. So schreibt sie, dass ihre Familie 1945 ihre Heimat verlassen musste und mit Schiffen nach Budapest gebracht wurde. Von dort gelangten sie nach Dresden und wurden in Kamenz nordöstlich von Dresden in einem Flüchtlingslager untergebracht. Die Mutter kam bei der Flucht ums Leben. Auch erlebte Elisabeth eine lebensbedrohliche Situation, die sie in ihrem selbst geschriebenen Lebenslauf, erzählt. „In Eger erlebten wir einen Großbrand im Bahnhof. Meine Schwester und ich eilten mit anderen Leuten in einen Keller. Es waren 150 Personen. Da ging ein Volltreffer in den Keller. Alle waren tot, nur wir zwei überlebten. Der Vater kam uns suchen. Er gab nicht nach bis die Polizisten aufgruben. So kamen meine Schwester und ich aus dem Keller.“

Weiter ging der Weg der Familie nach Augsburg. Dort musste sie auf engstem Raum zusammenleben. Wegen dieser Raumnot kam Elisabeth mit ihren zwei jüngeren Geschwistern in das Kinderheim Hochzoll. Dort verbrachten sie, wie sie selbst schreibt, eine frohe und sonnige Kindheit. Sie wurde in die 3. Volksschulklasse eingereiht. Mit Eifer und Ausdauer im Lernen, war sie nach kurzer Zeit die Klassenbeste. Nach vier Jahren wechselte sie in die Mädchenmittelschule nach Ursberg. Bedingt durch den Tod des Vaters im Jahr 1952 musste Elisabeth das Geld für die Schuldausbildung und ihren Lebensunterhalt selbst verdienen.  So nahm sie verschiedene Stellen als Haushaltshilfe an. Aber sie kam wieder nach Ursberg zurück, da in der jungen Frau der Entschluss gereift war, als Ordensfrau Christus nachzufolgen. Im Mai  1955 bat Elisabeth Hartmann um Aufnahme in die Klostergemeinschaft der St. Josefskongregation. Am 19. März 1957 wurde sie ins Noviziat aufgenommen und erhielt ihren Ordensnamen Sr. Edmunda. 1959 am Josefstag legte die junge Schwester die zeitliche Profess ab und drei Jahre später versprach sie Christus auf Lebenszeit nachzufolgen und sich in den Dienst am Nächsten zu stellen.

Von 1955 an war Schwester Edmunda zunächst bei den Kindern im Engelhof, später in der Abt. Hermann-Josef und anschließend in der Förderung und Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen in verschiedenen Arbeits- und Werksälen tätig. 1970 erlitt sie mit 36 Jahren den ersten Schlaganfall, weitere folgten. Dies machte es ihr im Jahr 1981 unmöglich, weiterhin für Menschen mit Behinderungen zu sorgen. Sie lernte die eigenen Grenzen in ihr Leben zu integrieren und aus der inneren Freude am Herrn zu leben. Auf Grund dessen zog sie 1991 im Alter von 55 Jahren nach St. Salvator auf die Station für ältere, hilfsbedürftige Schwestern. Sie sah nunmehr ihren Auftrag im Gebet für die Kirche und die Welt. Im Jahr 2016 wechselte Sr. Edmunda auf die Pflegestation ins Mutterhaus.

Durch ihre frohe und humorvolle Art, trotz aller körperlichen Beschwernisse, trug sie immer zu einer heiteren Atmosphäre bei Schwestern und Mitarbeiterinnen bei. Sie schätze die gemeinsamen Feste und Feierlichkeiten der Klostergemeinschaft und wo Sr. Edmunda war, gab es immer etwas zu lachen. Mit ihrem frohen Gesang bereicherte sie die Gottesdienste und den Lobpreis Gottes.

Ende Juni 2018 erlitt die Schwester nochmals einen Schlaganfall, von dem sie sich nicht mehr erholen konnte. Die körperlichen Kräfte nahmen immer mehr ab, so dass Sr. Edmunda in der Nacht vom 16.07.2018 im Beisein einer Mitschwester zum Herrn in die ewige Herrlichkeit heimgehen durfte.