Das ganze Leben war Sr. M. Eberharda in Ursberg daheim. Sie kam als Tochter des Schmiedemeisters Anton Jeckle und seiner Frau Barbara am 27. Juni 1921 in Bayersried zur Welt. Auf den Namen Barbara getauft, wuchs sie mit ihren sechs Geschwistern in der Nähe des Klosters und der Behinderteneinrichtung auf. Sie gehörte zur Pfarrei St. Johannes Ev. und besuchte die Schulen in Ursberg. Bis 1934 war es die Volksschule und anschließend die Lehrerinnenbildungsanstalt der St. Josefskongregation, die sie mit der mittleren Reife im Jahr 1937 abschloss. Es folgte die Ausbildung zur Erzieherin.
Immer waren dem Mädchen die Ordensschwestern nahe, so dass in ihr der Wunsch wuchs, im Kloster Gott und den Menschen zu dienen. all ihre Liebe wollte sie den Menschen in Ursberg schenken. Deshalb sie um Aufnahme in die Schwesterngemeinschaft und begann am 4. Oktober 1940 im Noviziat ihr Leben in der Nachfolge Jesu. Am Franziskustag 1942 legte sie Erste Profess und drei Jahre später die Ewige Profess ab.
Das Leben in Verbundenheit mit Gott half Sr. Eberharda schwere Stunden der Krankheit und des Leidens zu bewältigen und sich immer wieder neu dem Dienst an und für die Menschen zu stellen. Sie wusste um ihre schwache Nervenkraft und wollte den Menschen an ihrer Seite alles recht machen. Gemütvoll, aufrichtig, ruhig und freundlich begegnete sie allen und war bereit für jede Aufgabe, die ihr aufgetragen wurde. Viele Jahre wirkte sie in Wohngruppen. Von 1944 an bis 1960 war sie verantwortlich für die schwer- und schwerstbehinderten Kleinkinder im „Engelhof“, wie diese Wohngruppe damals bezeichnet wurde. Die sensible Schwester tat diesen Dienst gerne. Von 1960 bis 1982 arbeitete sie dann gemeinsam mit Heimbewohnerinnen, Mitschwestern und Mitarbeiterinnen in der Großwäscherei von Ursberg. Ihr Arbeitsfeld lag vorwiegend im Sortierzimmer und hier erwarb sie sich ihr erstaunliches Wissen um die Wäschenummern der Ursberg lebenden Personen. Noch im hohen Alter, nach vielen Jahren des Ausscheidens, konnte sie sagen, wem eine bestimmte Wäschenummer zuzuordnen war. Die Schwester kannte kein freies Wochenende, denn an diesen löste sie in Wohngruppen ab und stand den Gruppenschwestern zur Seite. Das Wohlbefinden der Heimbewohnerinnen war ihr ein Anliegen. Mittlerweile über 60 Jahre alt, wurde die Arbeit in der Wäscherei und den Wohngruppen zu beschwerlich für Sr. Eberharda. Sie wechselte in das Schwesternrefektor des Konventes von St. Martha, der ihr schon viele Jahre eine Heimat war. Dort versah sie den Dienst in der Sorge für ihre Mitschwestern bis in das Jahr 2000 hinein. Nun war der Konvent von St. Salvator ihr neues Zuhause. Zunächst half die 80jährige Schwester noch im Refektor mit, aber ihre Kräfte ließen nun nach. Freundlich und dankbar begegnete sie ihren Mitschwestern und allen, die für sie sorgten, Gästen und Besuchen schenkte sie ein liebevolles Lächeln.
Wichtig waren Sr. Eberharde die gemeinsamen Gebetszeiten und Gottesdienste, die sie mit Freude erfüllten. Noch zwei Tage vor ihrem Sterben konnte sie gemeinsam mit dem Schwesternkonvent Eucharistie feiern. Allen, die mit ihr lebten, konnten erkennen wie sehr das religiöse Leben sie stärkte. An ihrem Sterbetag, Freitag, 21. Juni 2013, empfing sie die Krankensalbung und sie dankte den Anwesenden mit dem ihr eigenen Lächeln für dieses gemeinsame Beten.