Sr. M. Donata kam am 6. Mai 1927 in Untertinsbach/Niederbayern als 6. Kind eines Landwirtschaftsehepaares zur Welt und wurde auf den Namen Franziska getauft. Gemeinsam mit ihren acht Geschwistern wuchs das Mädchen auf dem ländlichen Anwesen auf. Der Alltag war geprägt von einem christlichen Familienleben, in welchem die Verehrung der nahe gelegenen Altöttinger Mutter Gottes einen hohen Stellenwert hatte.
Von Leid und Sorge blieb das Leben nicht verschont, denn sie musste miterleben, dass ein Bruder im Alter von 13 Jahren verstarb, und Nationalsozialismus und Krieg das Leben einschränkte
Von 1933 bis 1941 besuchte Franziska die Volksschule und schloss die zweijährige Ausbildung an der landwirtschaftlichen Berufsschule an. Ihr Arbeitsfeld fand sie zunächst im Haushalt und in der Landwirtschaft ihrer Familie. Später ließ sie sich auf der Niederlassung der Schwestern der St. Josefskongregation in Fendsbach weiter ausbilden für die Tätigkeiten in der Küche und im Haushalt.
Da sie in sich den Ruf zum Ordensleben verspürte, wollte sie zunächst in Zums in Tirol in eine Gemeinschaft eintreten. Dies wurde ihr aber aufgrund einer fehlenden Einreisebewilligung verwehrt.
Da sie in Fendsbach die Ursberger Schwestern kennenlernte, bat sie um Aufnahme in die St. Josefskongregation.
Am Franziskustag, den 4. Oktober 1949, trat die junge Frau in das Noviziat ein und erhielt ihren Namen Sr. M. Donata – das Geschenk, die Geschenkte. Zwei Jahre später konnte sie die erste Profess ablegen und am Franziskustag 1954 band sie sich für ihre Lebenszeit mit der Ewigen Profess an die Lebensform der Franziskanerinnen der St. Josefskongregation.
Bereits in der Ausbildungszeit des Noviziates arbeitete Sr. Donata bei Jugendlichen und Erwachsenen mit Hörbehinderungen und man erkannte ihr Talent im Zusammenleben mit erwachsenen Menschen mit Behinderungen. Deshalb wurde im Dezember 1958 in Maria Bildhausen die Wohngruppe Heinrich ihr Arbeits- und Wirkungsfeld. Bis in das Jahr 2002 lebte sie gemeinsam mit den Männern mit Hörbehinderungen, teilte mit ihnen Freud und Leid und sorgte für ihr leibliches Wohl, wobei sie 1999 die verantwortliche Leitung in andere Hände übergab. Diese Jahre ließ sie viele Veränderungen in der Leitung und Struktur der Behinderteneinrichtung sowie in den Anforderungen an ihr Profil als Mitarbeiterin erleben. Aufgeschlossen und mit Liebe für die Menschen kam sie den Herausforderungen nach. Da ihre Kräfte zunehmend nachließen, zog sie sich im Alter von 75 Jahren aus dem Gruppenleben zurück und lebte im Konvent von Maria Bildhausen.
Ohne die menschliche Beziehung zu den Bewohnern und Mitarbeitenden in Bildhausen zu verlieren, wirkte sie von nun an unermüdlich für ihre Mitschwestern. Nach 14 Jahren wechselte sie 2016 gemeinsam mit einer Mitschwester, unserer Schwester Armella, nach Ursberg in den Mutterhauskonvent. Aber auch da half sie mit kleinen Aufgaben in der Wäscheversorgung, erleichterte im Miteinander mit Sr. Armella dieser die Lebensumstellung und das tägliche Leben. In ihrer zufriedenen Art bereicherte Sr. Donata das Leben ihrer Mitschwestern.
Wenn sie auch ernst in die Welt schaute, so überraschte sie mit ihrer Lebensfreude und ihrem Humor. Sie hatte einen Blick für die kleinen Freuden des Alltags und blieb in Treue den Menschen von Maria Bildhausen verbunden. Diese schloss sie immer in ihr Gebet ein.
Der Ordensfrau war das geistliche Leben ein Anliegen und umso mehr machte es sie glücklich, dass es ihr bis in die letzten Lebenstage hinein möglich war, täglich die Eucharistie mit den Schwestern zu feiern und an den gemeinsamen Gebetszeiten teilzunehmen. Besonderen Trost gab Sr. Donata die innere Beziehung zur Mutter Gottes im Gnadenbild von Altötting.
Leise und bescheiden, wie Sr. Donata in ihrem Leben war, ging sie auch zu Gott. Er holte sie in den Morgenstunden des Dienstags, 5. Februar, zu sich. Wir danken Gott, dass sie so viele Jahre mit uns leben und beten durfte und erbitten ihr die ewige Freude an Gott.