Sr. Daniela wurde am 06. April 1924 im oberbayrischen Bad Aibling als zweites Kind der Drechslermeisterseheleute Anton und Elisabeth Bergmeir geboren und am 09. April 1924 auf den Namen Elisabeth Anna getauft. 1929 siedelte das Mädchen mit ihren Eltern und Geschwistern ins Donautal nach Lauingen um. Dort erlebte Elisabeth, so schreibt sie, zusammen mit ihren beiden Brüdern eine frohe Kindheit.
Von 1931 bis 1939 besuchte Elisabeth die achtjährige Volksschule in ihrem Wohnort. Nach erfolgreichem Abschluss legte das Mädchen anschließend das von den Nationalsozialisten eingeführte Pflichtjahr in einem Haushalt einer Lauinger Familie ab. Am 01. April 1940 begann Elisabeth die dreijährige kaufmännische Lehre im Lebensmittelgeschäft Strehle in Lauingen, die sie 1943 erfolgreich mit dem Kaufmannsgehilfenbrief abschloss.
Das Leben von Elisabeth Bergmeir wurde wie von vielen in dieser Zeit von den Wirren des zweiten Weltkrieges geprägt. So musste sie 1941 miterleben, wie bei einem Luftangriff das eigene Wohnhaus abbrannte und völlig zerstört wurde. Auch mussten beide Brüder zum Kriegsdienst an die Ostfront, der Jüngste fiel kurz vor Kriegsende.
Die gewissenhafte Elisabeth blieb im Lehrbetrieb bis der Geschäftsinhaber Herr Strehle 1948 aus der Gefangenschaft zurückkehrte und stand dessen Frau zur Seite. Anschließend kehrte sie in den elterlichen Betrieb zurück und half dort wo man sie brauchte. Zudem betreute die junge Frau eine kleine Lebensmittelfiliale in der Wohnsiedlung.
Die Liebe zum Gebet und der Kontakt zu Ursberger Schwestern bei Exerzitien im Heilbad Krumbad, ließ den Wunsch in der jungen Frau wachsen, Ordensschwester zu werden. So bat Elisabeth Bergmeir am 30.06.1952 um Aufnahme ins Kloster der St. Josefskongregation. Am 19. März 1954 trat sie ins Noviziat der Ursberger Schwesterngemeinschaft ein und erhielt den Ordensnamen Sr. Daniela. Am Josefstag 1956 legte die junge Schwester die zeitliche Profess ab und drei Jahre später versprach sie Christus auf Lebenszeit nachzufolgen.
Entsprechend ihrer organisatorischen Fähigkeiten wurde Sr. Daniela 1952 die verantwortungsvolle Aufgabe des Versands des Ursberger Kalenders und des Josefsboten übertragen. Über mehrere Jahrzehnte wirkte sie bis 2014 in freundlicher und liebenswürdiger Weise daran mit, die Ursberger Einrichtungen der Öffentlichkeit nahezubringen. Mit großem Engagement und Eifer half Sr. Daniela beim Verkauf des Kalenders bei Aufführungen in der Theaterhalle und anschl. in der Gaststätte mit. Durch den Versand des Josefsboten entstanden vielzählige Kontakte mit Menschen, die in Sr. Daniela eine Schwester fanden, die ein Ohr für ihre Anliegen und Nöte hatte und diese im Gebet vor ihren Herrgott brachte.
Sr. Daniela zeichnete im Umgang mit anderen eine große Dankbarkeit aus. Ihre liebenswürdige und wohlwollende Art wurde in der Schwesterngemeinschaft sehr geschätzt. An gemeinsamen Festen und Feierlichkeiten des Konvents nahm sie gerne teil und brachte sich mit eigenen Ideen ein.
Die Urlaube in der Bergwelt Füssens bereicherten das Leben von Sr. Daniela in besonderer Weise. Ihre große Liebe zur Schönheit der Natur und ihrem Schöpfer kam zum Vorschein. Im Ruhestand konnte man die Schwester immer wieder dabei beobachten, wie sie ihre selbstgemachten Fotos betrachtete und sich an ihren Urlaubserinnerungen freute.
Mit zunehmendem Alter nahmen die körperlichen Kräfte ab. Im Mai 2018 wurde der Umzug auf die Pflegestation im Mutterhaus notwendig. Auch im hohen Alter nahm die Schwester jede Gelegenheit wahr, um mit kleinen Hilfsdiensten und Liebenswürdigkeiten das Leben der anderen zu bereichern. Trotz ihrer Hörbeeinträchtigung strahlte die Schwester Ruhe und Lebensfreude aus, die sie aus dem Gebet und ihrer inneren Verbindung zu Christus schöpfte.
In der letzten Woche schwanden die Kräfte immer mehr, so dass Sr. Daniela nach kurzer Bettlägerigkeit am Vormittag des 25. Mai 2019 im Kreis von Mitschwestern und Mitarbeiterinnen zu Gott in die ewige Herrlichkeit heimgehen durfte.