Sr. Christiane wurde am 22.09.1933 als Tochter eines Landwirtehepaares in Meltsch, Kreis Troppau, geboren und am 01. Oktober 1933 auf die Namen Elsbeth Karoline getauft. Zusammen mit ihren zwei Schwestern und ihrem Bruder wuchs das Mädchen in ihrer schlesischen Heimat auf. Von September 1939 bis Juli 1943 besuchte Elsbeth die Volksschule in ihrem Heimatort Meltsch und anschließend ein Jahr lang die Hauptschule in Troppau. Im März 1945 fiel der Vater an der Ostfront. Sehr einschneidend erlebte das Mädchen das Kommen der Russen und später das Verbot des Schulbesuches, da deutschen Kindern der Besuch einer tschechischen Schule untersagt wurde. Im Juli 1946 wurde die Mutter mit ihren vier Kindern nach Münsterhausen, Landkreis Günzburg, ausgesiedelt.
Von September 1946 bis Juli 1947 besuchte Elsbeth die Mädchenmittelschule der Schwesternkongregation in Ursberg und trat im September 1947 in die Oberschule, das sog. Lehrerinnenbildungsseminar, über, welches sie 1953 mit dem Abitur abschloss. Da sie im Internat lebte, lernte sie in dieser Zeit die Schwestern der Kongregation kennen.
Zunächst studierte die vielseitig begabte junge Frau, die gerne Handarbeitslehrerin geworden wäre, in München Mathematik und Physik, später Deutsch, Englisch und Geschichte. Im Herbst 1960 legte sie die wissenschaftliche Prüfung für das Lehramt an den Höheren Schulen ab. Ihre pädagogische Ausbildung absolvierte sie bis 1962 im staatlichen Seminar am Luisengymnasium in München.
Nach Beendigung ihrer Ausbildung bat Elsbeth Schrom um Aufnahme in die Schwesterngemeinschaft in Ursberg und wurde am 19. März 1963 in das Noviziat aufgenommen und erhielt den Ordensnamen Sr. M. Christiane. Zwei Jahre später legte sie Profess auf Zeit und am Josefstag 1968 Profess auf Lebenszeit ab. In der Zeit der Ordensausbildung und in den folgenden Jahren unterrichtete sie am ordenseigenen musischen Gymnasium Deutsch, Englisch und Geschichte. Im September 1969 wurde sie mit dem Amt als Schulleiterstellvertreterin betraut und nach dem Tod der Schulrektorin Sr. Celestis Schindler übernahm sie wann??? die Leitung des Gymnasiums und der Mädchenrealschule. Die jungen Menschen lagen Sr. Christiane sehr am Herzen und so setzte sie sich für ihre Sorgen und Nöte ein.
Innerhalb des Klosters wurde Sr. Christiane ebenso mit verantwortlichen Aufgaben betraut. Von 1987 bis 2005 war sie Generalvikarin und wirkte wesentlich bei der Stiftungsgründung mit. Mit Beginn der Stiftung Dominikus-Ringeisen-Werk wurde sie zusätzlich zu ihrer Aufgabe als Generalvikarin in den Stiftungsvorstand berufen. Diese Aufgabe erfüllte Sr. Christiane von 1996 bis 2010. Besonders setzte sich die Schwester für Menschen ein, die es nicht leicht hatten. Sie war es auch, die den Satz „Jeder Mensch ist kostbar“ prägte, der als Buchtitel verwendet wurde. Ihr sprachliches Talent und ihre Offenheit brachte sie in das Redaktionsteam des Josefsboten ein.
Neben den verantwortlichen Aufgaben, die Sr. Christiane schultern musste, suchte sie in der Natur Erholung. Im Mühlengarten verweilte sie bei ihren Blumen. Dort und bei Spaziergängen fand sie immer wieder Spuren von Gottes Herrlichkeit und konnte dafür Gott loben und preisen. Ihre künstlerischen Fähigkeiten, u.a. im Töpfern, Malen und im Gestalten von Weihnachtskarten, setze sie ein, um den Menschen Freude zu bereiten und das Geheimnis der Menschwerdung Gottes zu betrachten.
Körperlich musste Sr. Christiane immer Grenzen akzeptieren. Das Einüben dieser kam ihr in ihrer schweren Krankheit und auf dem letzten Wegabschnitt zugute. Sie klagte nie, mit Geduld und Ergebenheit nahm sie ihren Leidensweg an und bereitete sich innerlich auf die Begegnung mit Gott vor. Jedem Besucher und den Mitarbeiterinnen der Pflegestation, die an ihr Krankenbett kamen, schenkte sie ein freundliches Lächeln.
So konnte sie im Beisein einer Mitschwester am Mittwoch, 25. April 2018 friedlich in die ewige Herrlichkeit zu Gott heimgehen.