Im Evangelientext des Matthäusevangeliums können wir lesen: „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder und Schwestern getan habt, das habt ihr mir getan“ (Mt. 25, 40). Diesen Auftrag Jesu, können wir im Leben von Sr. Birgitta verwirklicht sehen. Durch ihre gute Küche hat sie dem leiblichen Wohl vieler Menschen dienen können.
Sr. Birgitta wurde am 04.05.1937 in Pfalzpaint, Landkreis Eichstätt, als viertes Kind der Eheleute Walburga und Josef Schneider geboren und auf den Namen Anna getauft. Sie wuchs zusammen mit ihren acht Geschwistern auf einem landwirtschaftlichen Anwesen in ihrer Heimat auf. Im Anschluss an die Volks- und Hauptschule besuchte sie die Berufsschule in Schambach, die sie 1954 abschloss. Im letzten Jahr ihrer Berufsschulpflicht absolvierte sie die einjährige landwirtschaftliche Berufsschule.
Im März 1961 folgte die junge Frau ihren vier Schwestern in die St. Josefs-kongregation nach Ursberg, in der auch sie als Ordensfrau leben wollte. Dies waren Sr. M. Zita, Sr. M. Petra und Sr. M. Gisela, die bereits verstorben sind, und ihre Schwester Sr. M. Hermana.
Am 04.10.1962 trat die junge Anna ins Noviziat der St. Josefskongreation ein und legte am 04.10.1964 die zeitliche Profess ab. Am Franziskustag des Jahres 1967 versprach sie in der ewigen Profess, sich auf Lebenszeit an Gott zu binden und ihm und den Menschen zu dienen.
Da Sr. Birgitta von zu Hause bereits Erfahrungen aus der Landwirtschaft, aus Küche und Haushalt mitbrachte, lag es nahe, sie weiter in diesem Bereich tätig sein zu lassen.
Seit 1961 mit ihrem Eintritt in das Kloster wurde Sr. Birgitta in verschiedenen Häusern der Ursberger Einrichtung als Köchin eingesetzt, u. a. in St. Camillus und St. Martha.
1974 konnte die Ordensfrau in Augsburg die Hauswirtschaftsschule besuchen, die sie 1975 als Hauswirtschaftsmeisterin abschloss.
Nach Beendigung der schulischen Weiterbildung wurde Sr. Birgitta im Dezember 1975 auf Grund ihrer Fähigkeiten als Köchin im Heilbad Krumbad eingesetzt und hat dort bis ins Jahr 2001 die Küche geleitet. Sie war eine beliebte und geschätzte Mitschwester und Kollegin, der bei der Übergabe der Leitung der „Krumbadküche“ für ihre langjährige und vorbildliche Tätigkeit als Küchenleitung gedankt wurde.
Ab dieser Zeit durfte Sr. Birgitta Gott im Dienst als Sakristanin näher kommen und ihn nunmehr nicht mehr zwischen den Kochtöpfen finden, wie die hl. Theresia von Avila sagte, sondern in der Krumbader Kapelle im Haus des Herrn.
Auch diesen Dienst leistete die Schwester gern und gewissenhaft, bis zu ihrer schweren Erkrankung im Herbst letzten Jahres, die sie zwang von aller Tätigkeit Abschied zu nehmen und Gott im Leiden zu folgen und nahe zu kommen.
Auf Grund der Krankheit siedelte Sr. Birgitta auf die Pflegestation ins Mutterhaus um, auf der sie seit November 2016 lebte.
Still und geduldig harrte Sr. Birgitta in ihrem Leiden aus, bis sie der Herr am frühen Morgen des vergangenen Montags in sein himmlisches Reich aufnahm.