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Sr. M. Amalie

Sr. M. Amalie (Augusta) Häutle CSJ

Verstorben am 24. Dezember 2022

Sr. M. Amalie wurde als zweites Kind der Eheleute Johann und Elisabeth Häutle am 19. Juli 1926 in Jedesheim geboren und am 21. Juli 1926 auf den Namen Augusta getauft. Sie wuchs mit insgesamt sieben Geschwistern, fünf Brüdern und zwei Schwestern, auf dem landwirtschaftlichen Anwesen der Familie in ihrem Heimatort Jedesheim auf. Das Glaubens- und Gebetsleben und der tägliche Besuch der Heiligen Messe waren Augusta von Kind auf vertraut, so dass sie eine lebendige Gottesbeziehung aufbaute, die später die Berufung zur Ordensfrau heranreifen ließ. Auch ihre Schwester Genovefa folgte ihr später auf diesem Weg, unsere bereits verstorbene Mitschwester, Sr. M. Sighilde.
Von 1932 bis 1940 besuchte Augusta die Volksschule in Jedesheim und anschließend die zweijährige landwirtschaftliche Berufsschule in ihrem Wohnort. Nach Abschluss der Berufsschule arbeitete Augusta im elterlichen Betrieb mit. Von 1946 – 1947 besuchte sie die städtische Haushaltsschule in Weißenhorn und eignete sich dort die Kenntnisse für die Führung eines Haushalts an.
Während der Kriegszeit trat Augusta`s Großtante mütterlicherseits in die Ordensgemeinschaft der Ursberger Schwestern ein. Leider erkrankte diese bald darauf und verstarb. Durch ihre Großtante kam die junge Frau mit Ursberg und dem Dienst an den hilfsbedürftigen Menschen in Berührung. In Jedesheim entstand in der Zeit des 2. Weltkrieges ein vom Ortspfarrer geleiteter Schönstatt-kreis. An diesem nahm Augusta zusammen mit anderen jungen Mädchen gerne teil. Diese Zeit ließ in Augusta eine intensive Beziehung zur Muttergottes heranwachsen. Aus diesem Schönstattkreis gingen nach dem Krieg fünf Ordensfrauen hervor, unter anderem Sr. M. Amalie.
Die Sorge der Ursberger Schwestern um die Ärmsten der Armen berührte das Herz der jungen Frau, so dass sie im Alter von 21 Jahren am 23. Oktober 1947 in die Schwesterngemeinschaft der St. Josefskongregation eintrat. Am Josefstag 1949 wurde Augusta in das Noviziat der Ordensgemeinschaft aufgenommen und erhielt den Schwesternnamen Sr. M. Amalie. 1951 legte die junge Schwester die zeitliche Profess ab und drei Jahre später versprach sie am Festtag des Hl. Josef auf Lebenszeit Christus nachzufolgen.
In der Zeit von 1947 – 1959 war sie als Gruppenhilfe in verschiedenen Gruppen im Wohnbereich St. Vinzenz bei geistig und körperlich schwerbehinderten Männern tätig. Später half sie ebenfalls als Gruppenhilfe schwerstbehinderte Buben und Mädchen im Engelhof in St. Maria zu pflegen und zu betreuen.
Im Februar 1959 begann Sr. Amalie den Ausbildungslehrgang zur Kneippschen Bademeisterin in Bad Wörishofen, den sie mit Erfolg im April 1959 abschloss. Von da an war das Wirkungsfeld von Sr. Amalie für 61 Jahre das Heilbad Krumbad, dem sie zeitlebens ihre ganze Liebe und Schaffenskraft schenkte. Sie versorgte den Dienst an den Kranken und Kurgästen mit großer Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit und hatte immer ein offenes Ohr und Herz für die körperlichen und seelischen Nöte ihrer Patienten. In ihrer gütigen und mütterlichen Art nahm sie Anteil am Schicksal der Menschen und trug so deren Sorgen und Nöte im Gebet vor Gott. Sie brachte sich auch bei den Theateraufführungen des Krumbades ein und schlüpfte zusammen mit ihren Mitschwestern zur Erheiterung der Gäste in verschiedene Rollen. Sr. Amalie war bewusst, dass zur ganzheitlichen Heilung des Menschen die Freude und das Lachen gehört. Ihre herzliche Art war bei Gästen und Mitarbeiter/-innen des Krumbades geschätzt und beliebt. Die schöne und würdige Gestaltung des Gottesdienstes und des Stundengebetes waren ihr besonders wichtig. Auch nahm sie sich in liebender Sorge um die Mariengrotte des Heilbades an.
Im Oktober 2020 erkrankte Sr. Amalie am Corona-Virus, von dem sie sich nicht mehr ganz erholen konnte. Auf Grund dessen war der Wechsel ins Mutterhaus nach Ursberg in die Schwesternpflegestation notwendig. Aus der Kraft des Glaubens trug Sr. Amalie diese für sie nicht einfache Veränderung. Bald darauf erlitt sie einen Schlaganfall, der das Sprechen stark einschränkte und somit den Kontakt zur Umwelt. Die körperliche Kraft nahm zusehens ab, so dass Sr. Amalie am frühen Morgen des Heiligen Abend ihr erfülltes Leben in Gottes Hände zurückgab.