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Wichtiger Wechsel in der Hostienbäckerei

2023 | Aktuelles

Melanie König (Bild links) und Gabriele Mayer zeigen Kindern, in welchen Arbeitsschritten Hostien hergestellt werden. 
(Bild rechts) Die Hostienbäckerei 1982: Am Eisen ist Schwester Ewalda Geisenhof. Fotos: DRW

Das Dominikus-Ringeisen-Werk hat die traditionelle Produktionsstätte von der St. Josefskongregation übernommen.
Nach langer Pause sind Führungen jetzt wieder möglich. Erfahre mehr auf der Homepage des DRW.

Die Tradition der Hostienbäckerei reicht bis 1906 zurück

Ursberg Es dampft und zischt, als Gabriele Mayer und Melanie König die schweren Backeisen bedienen. Der überschüssige Teig quillt aus
den Fugen des historischen, silbernen Geräts. Umringt sind die beiden von neugierigen Kindern und ebenso gespannt dreinblickenden Erwachsenen, die ihren Ausführungen folgen. Die Gruppe ist zu Besuch in der Hostienbäckerei Ursberg, die nach fast dreijähriger Pause wieder große und kleine Gäste zu Führungen begrüßt. Anstatt von einer Schwester der St. Josefskongregation wie in den vielen Jahren zuvor werden diese jetzt aber von zwei Mitarbeiterinnen des Dominikus-Ringeisen-Werks willkommen geheißen. Über die jüngste Entwicklung berichtete jetzt das Ursberger Dominikus- Ringeisen-Werk (DRW) in einer ausführlichen Mitteilung.

Ein geschwungenes Schild am Holzpavillon hinter dem Mutterhaus, in dem sich die Bäckerei befindet, weist den Weg. Dass dieses Angebot gut ankommt, spiegelt sich vor allem in den aktuellen Buchungszahlen wieder. „Derzeit haben wir 86 angemeldete Gruppen. Für neun weitere Führungen fehlt noch die Rückmeldung zum genauen Termin“, gibt Mitarbeiterin Melanie König Einblick in den aktuellen Terminkalender.

Insgesamt entspricht das – wenige Wochen seit Neustart – bereits über 1700 Personen, die teilweise bis zu zwei Stunden Anfahrt auf sich nehmen, um die Hostienbäckerei zu erleben. Die am weitesten entfernten Besucher kommen aus Stuttgart, gefolgt von Neuburg an der Donau, aus dem Raum Donauwörth, Stötten am Auerberg und aus Schongau, immerhin noch 70 Kilometer entfernt. Grund für die Reise nach Ursberg ist dabei häufig die Kommunionvorbereitung. „Die Zielgruppe des Führungsangebots sind aber nicht nur Kinder“, wie Gabriele Mayer erläutert. „Wir haben auch Reservierungen von Pfarr- und Ministranten- Ausflügen sowie von der Seniorenfachstelle des Landkreises Günzburg. Bei uns sind alle Gäste willkommen.“

Wie wird aus Wasser und Mehl der Leib Christi? Warum spricht man bei den Hostien von „Brot“ obwohl sie einer Scheibe Brot so gar nicht ähnlich sehen? Warum feiern katholische Christen Eucharistie? Und warum war Jesus die Freundschaft zu seinen Jüngern so wichtig, dass er am Vorabend seines Todes ein Abendmahl mit ihnen feierte? All das sind Fragen, die bei den etwa 45-minütigen Führungen gestellt und oft von den Gästen selbst beantwortet werden, weil sie zum Mitdenken, Mitmachen und manchmal auch zum Mitsingen animiert werden. Dabei erfahren sie alles über das traditionelle Handwerk, können dabei zusehen und lernen, in welchen Arbeitsschritten die Hostien hergestellt werden und welche Symbole kunstvoll darauf abgebildet sind. Natürlich gehört zu einer ordentlichen Führung auch die Verkostung von Hostienkuchen.

Die Hostienbäckerei in Ursberg blickt auf eine lange Tradition zurück. Seit 1906 werden hier von den Schwestern der St. Josefskongregation die dünnen weißen Hostien gebacken. Noch heute werden sie in liebevoller Handarbeit zudem im Konvent der St. Josefskongregation in Breitbrunn am Ammersee produziert, stets jedoch nur noch für den Eigenbedarf der Schwesternkonvente.

Das Engagement der beiden Mitarbeiterinnen des religionspädagogischen Fachdienstes, der sich insbesondere um religiöse und seelsorgerliche Angebote für die Klienten des Dominikus-Ringeisen-Werks kümmert, markiert einen großen Generationenwechsel. Sr. Marietta Kirchenmaier, die die Hostienbäckerei in Ursberg zuletzt 16 Jahre verantwortungsvoll geführt hatte, legte ihr Amt Ende 2022 nieder. Gabriele Mayer und Melanie König führen nun das Erbe der Schwestern fort und backen unter Beachtung der kirchlichen Vorgaben die Hostien aus reinem Wasser und Weizenmehl.

„Mein herzlicher Dank gilt allen, die ihren Teil dazu beitragen, dass die Ursberger Hostienbäckerei fortgeführt werden kann und somit die Menschen mit wesentlichen Themen unseres Glaubens weiterhin ganz konkret in Berührung kommen können“, so der Geistliche Direktor des Dominikus-Ringeisen-Werks, Martin Riß.

Führungen in der Hostienbäckerei in Ursberg können über ein Kontaktformular im Internet angefragt werden. Auch für Anfragen zu Führungen in der Hostienbäckerei Breitbrunn am Ammersee steht diese Internetseite zur Verfügung. (AZ)