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Ursberger Klosterbier wird künftig in Mindelheim gebraut

2022 | Aktuelles

Bierbrauen – Warum die Klosterbrauerei Ursberg den Betrieb am Stammsitz aufgibt und was sich für den Kunden ändert

Ursberg – „Für die Kunden bleibt im Wesentlichen alles, wie es bisher war.“ Schwester Marianne Rauner von der St. Josefskongregation betont gleich zu Beginn des Pressegesprächs, was ihr besonders wichtig ist. Am Geschmack des Bieres, an seiner Reinheit und Qualität, am Verkauf an der Rampe des Bräuhauses sowie an seiner Verfügbarkeit in den Lebensmittel- und Getränkemärkten werde sich nichts ändern. Fast schon nebensächlich erscheint das, was sich wirklich verändert. Das Ursberger Bier wird künftig nicht mehr in Ursberg gebraut. Abgefüllt wird das Bier schon seit Februar 2017 nicht mehr am Stammsitz der Traditionsbrauerei. Die alte Abfüllanlage war seinerzeit in die Jahre gekommen, die Investition für eine neue Anlage hätte sich nicht rentiert, erklärt Bernd Schramm, Geschäftsführer von Klosterbräuhaus, Hotel und Brauerei. Man habe damals lange nach einem geeigneten Kooperationspartner gesucht. Der sollte in der Nähe sein, am besten im Mindeltal. Er sollte über reichlich Erfahrung beim Bierbrauen verfügen, eine geeignete Betriebsgröße haben und für eine ähnliche Geschäftsphilosophie einstehen. Seit fünf Jahren füllt die Lindenbrauerei in Mindelheim die Ursberger Biere ab, ein Familienbetrieb, der seit 1900 besteht. Für beide Partner sei das von Vorteil gewesen, meint Bernd Schramm. Die Brauerei in Ursberg ersparte sich die Investition für die Abfüllanlage, die Lindenbrauerei konnte die Kapazität ihrer Anlage besser ausnutzen. Die Zusammenarbeit sei über die Jahre hinweg eng und vertrauensvoll gewesen, sodass nun beide Partner den nächsten Schritt gehen. Die Lindenbrauerei stellt künftig nach den Originalrezepturen die Ursberger Biere her, lediglich das Pils und den hellen Bock wird es nicht mehr geben. Das Pils wird ersetzt werden durch die Pilssorte, welche die Lindenbrauerei bereits im Auftrag der Aktienbrauerei Kaufbeuren abfüllt. Das Klosterbier werde schmecken wie immer, ist sich Bernd Schramm sicher. Nur ein Hinweis auf dem Rücken der Flasche wird auf den neuen Brauort verweisen. Den Zeitpunkt für die Umstellung hält der Geschäftsführer für ideal. Das Personal in der Ursberger Brauerei stehe vor dem Renteneintritt, sodass die Maßnahme sozialverträglich abgewickelt werden kann und die schwierige Suche nach einem neuen Braumeister entfällt. Die Energiepreise ziehen derzeit stark an, durch die Kooperation lasse sich viel Energie einsparen. Durchaus einen Vorteil sieht der Geschäftsführer auch darin, dass er sich noch intensiver auf das Kerngeschäft konzentrieren könne, auf das Bräuhaus samt Biergarten und Eventgastronomie sowie auf das Restaurant und die Gäste von Tagungen. Optisch dürfte sich durch das Ende des Bierbrauens am Gebäudekomplex von Bräuhaus und Brauerei nichts ändern. Die Räume der ehemaligen Abfüllanlage nutzt die Firma Magevin, die Spirituosen veredelt und Weine und Gourmet-Essig vertreibt. Der Eingang zum Sudhaus dient schon seit längerem als Ausschankbereich für den Biergarten. Vor allem dieses Gefühl, das der Besucher des Biergartens in aus unmittelbaren Begegnung mit der Braustätte erfährt, soll unbedingt erhalten bleiben.

Das Ursberger Bier wird künftig von der Lindenbrauerei in Mindelheim gebraut. Die neue Aufgabenverteilung beschlossen (von links) Bernd Schramm (Geschäftsführer Bräuhaus und Brauerei Ursberg), Sr. Marianne Rauner (St. Josefskongregation) und Adolf Müller (Lindenbrauerei Mindelheim). Foto: Elke Müller

Verweis: Text von Dr. Heinrich Lindenmayr, Foto Elke Müller.