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Ressourcen nachhaltig einsetzen

2022 | Aktuelles

„Ressourcen nachhaltig für Menschen einsetzen“

 

Geistl. Direktor Martin Riß, Pater Dr. Rafael Rieger OFM, Generaloberin Sr. M. Katharina Wildenauer CSJ, Konventoberin St. Salvator Sr. M. Tabita Miller CSJ, Konventoberin Mutterhaus Sr. M. Lucia Tremel CSJ, Generalrätin Sr. M. Veronika Graßmann CSJ, Generalvikarin Sr. M. Dominika Nuiding CSJ (von hinten links). Bild: CSJ/DRW.  

URSBERG/OKTOBER 2022 – Laut der Generaloberin Sr. Katharina Wildenauer CSJ beschäftigt sich die St. Josefskongregation Ursberg intensiv mit Gedanken zur nachhaltigen Weiterführung ihrer Einrichtungen. 1996 hatte der Orden, der seit 1904 in der Nachfolge Dominikus Ringeisens das Werk für Menschen mit Behinderung verantwortet hatte, mit dem Dominikus-Ringeisen-Werk eine Stiftung errichtet, die diese caritative Arbeit zukunftssicher ausrichtet. „Wir stehen zur Zeit in Überlegungen, wie unserem Ringeisen-Gymnasium und unserem kulturellen Erbe, einschließlich der zu erhaltenden Gebäude, Sicherheit und Zukunft gegeben werden können“, so Sr. Katharina Wildenauer nach einem Treffen mit Pater Dr. Rafael Rieger OFM, Professor für Kirchenrecht und kirchliche Rechtsgeschichte an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt sowie mit dem Geistlichen Direktor der St. Josefskongregation Martin Riß im Oktober 2022 in Ursberg.

Auf der Basis der Veröffentlichungen von Prof. Rieger „Das Unternehmen Kirche und sein wahres Kapital“ sowie „Unternehmerisches Engagement von Orden“, wurde gemeinsam darüber nachgedacht, wie es auch künftig gelingen kann, die unterschiedlichen Ressourcen der St. Josefskongregation, wie z.B. Gebäude, Grundstücke und Vermögenswerte, nachhaltig zum Wohlergehen der Menschen einzusetzen. Ebenso wurde gemeinsam darüber beraten, welche Rechtsform geeignet erscheint, in der diese Ressourcen eingebracht werden können, verbunden mit dem Ziel, dass Angebote in den Bereichen Bildung und Kultur, und ebenso die Unterhaltung von Kulturdenkmälern und Liegenschaften, langfristig und nachhaltig gesichert sind und Menschen mit und ohne Behinderungen in diesen Themen gefördert und unterstützt werden können..

Nachhaltigkeit auch in Finanzen

„Nachhaltigkeit und der schonende Umgang mit Ressourcen beziehen sich bei weitem nicht nur auf den Umgang des Menschen mit natürlichen Lebensquellen, wie zum Beispiel Wasser. Ein ganzheitlicher Blick auf Nachhaltigkeit ist geboten. Gerade für kirchliche Organisationen ist ihre wirtschaftlich-finanzielle Verantwortung zum Wohlergehen der Menschen die Daueraufgabe. Wir sehen uns darin bestärkt, unsere Ressourcen weiterhin für und mit den Menschen zur Entfaltung zu bringen“, sagte Martin Riß nach dem Treffen.

Dauerthema für kirchliche Institutionen

Die St. Josefskongregation Ursberg hatte sich seit ihrer Gründung 1894 immer wieder der Frage gestellt, wie die Arbeit für Menschen mit Behinderung finanziert und im Einklang mit der Sorge um die ihr anvertrauten Menschen wirtschaftlich stabil fortgeführt werden kann. Mit großer Kraftanstrengung hatten die Schwestern über viele Jahrzehnte hinweg daran gearbeitet, Schulden, die beim notwendigen Zukauf von Immobilien für ihre wachsende soziale Arbeit aufgelaufen waren, abzutragen. Gleichzeitig mussten sie die Häuser und Liegenschaften in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten nachhaltig nutzen und instandhalten, um die Grundlagen ihrer caritativen Tätigkeit zu bewahren. Als die St. Josefskongregation 1996 die Stiftung Dominikus-Ringeisen-Werk errichtete, wurden viele dieser dem Werk für Menschen mit Behinderung dienenden Liegenschaften, Wohnheime oder auch Werkstätten erstmals in dieser Rechtsform zusammengefasst. Die Erträge der Stiftung Dominikus-Ringeisen-Werk müssen seither dem Stiftungszweck dienen und fließen der Stiftung deshalb wieder zu.  

St. Josefskongregation weiterhin in Verantwortung für Menschen

Auch heute ist die St. Josefskongregation Trägerin von Einrichtungen, wie dem Ringeisen-Gymnasium oder dem Klosterbräuhaus Ursberg sowie im Besitz von historischen Gebäuden, die erhalten werden müssen. Mit Stand Ende Mai 2022 beschäftigte die St. Josefskongregation 180 Mitarbeitende, für die sie wirtschaftliche Verantwortung trägt. Im Oktober 2022 leben insgesamt 70 Schwestern in Konventen in Ursberg, Breitbrunn am Ammersee sowie im Krumbad bei Krumbach. Aufgrund der Altersstruktur des Ordens wird die Zahl der Schwestern weiterhin abnehmen. Die Frage wird drängender: Wie können die Ressourcen der St. Josefskongregation auch weiterhin für die Gesellschaft eingesetzt werden. Eine weitere Stiftung könnte für die Schwestern der St. Josefskongregation Ursberg in dieser Frage ein gangbarer Weg sein.

Zur Person:
Der 1973 in Hof geborene Pater Rafael Rieger wuchs in Niederbayern auf und trat 1993 nach dem Abitur in den Franziskanerorden ein. Sein Studium der Philosophie und Theologie absolvierte er in München, Rom und Canterbury. 2001 folgte die Priesterweihe in Nürnberg. Drei Jahre später erwarb der Ordensmann ein Lizentiat im kanonischen Recht an der Uni Münster und wurde 2009 an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) in München in Theologie promoviert. Daran schlossen sich mehrere Lehraufträge an verschiedenen Hochschulen an. 2020 folgte die Habilitation. Neben der akademischen Laufbahn nahm Rieger verschiedene Tätigkeiten in Seelsorge, Ordensverwaltung und -leitung, als Diözesanrichter sowie an der Römischen Kurie war. So war der Pater von 2010 bis 2014 bei der Kongregation für die Glaubenslehre sowie von 2014 bis 2015 bei der Kongregation für das Katholische Bildungswesen tätig.