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In Ursberg reicht Walter Merkt den Stab an Martin Riß weiter

2022 | Aktuelles

Der rote Ringeisen-Baum wurde zum Symbol der feierlichen Übergabe des Vorstandsvorsitzes im Dominikus-Ringeisen-Werk: (von links) der neue Vorstandsvorsitzende Martin Riß, Bischof Bertram Meier und der bisherige Vorstandsvorsitzende Walter Merkt. Fotos: Peter Bauer

Bischof Bertram Meier verlieh der früheren
Landtagspräsidentin Barbara
Stamm das Ulrichskreuz in Gold.

Ursberg Bischof Bertram Meier ist auch bekannt für einen feinen, hintersinnigen Humor. Er erinnert sich daran, wie Walter Merkt in der Zeit, als beide gemeinsam im Augsburger Priesterseminar waren, mitunter eine „erlesene Pfeife“ geraucht hat. Für den Bischof auch ein Symbol dafür, mit welcher Nachdenklichkeit, wohl auch entschlossener Nachhaltigkeit, Merkt von 2004 bis 2021 als Vorstandsvorsitzender das Ursberger Dominikus-Ringeisen-Werk geprägt hat. Am Sonntag fand im Klosterhof die offizielle Übergabe an Merkts Nachfolger Martin Riß statt. Sie war mit einem festlichen Gottesdienst verbunden.

Der 36-jährige Martin Riß ist bereits seit Anfang dieses Jahres offiziell im Amt und damit an der Spitze einer Einrichtung, die mit rund 4500 Mitarbeitern an über 30 Standorten etwa 5000 Menschen mit Behinderung betreut. Aber eine offizielle Übergabe mit einem großen Fest – die Corona-Krise hat dies lange unmöglich gemacht. Nun fand sie im Rahmen des Ursberger Sommerfestes statt. Am Sonntag waren Hunderte von Menschen in den Klosterhof gekommen. 500, 600, 700 – die Schätzungen gingen auseinander. Aber allein diese Schätzungen zeigten die Dimension dieser Übergabe.

Es war ein warmer, zunehmend heißer Julitag und der wolkenlose blaue Himmel stand wohl auf seine Weise für das Gefühl der Gekommenen, all die Krisen und den Krieg im Osten Europas für Augenblicke in den Hintergrund treten zu lassen. Doch die Aufnahme von rund 80 Waisenkindern aus der Ukraine durch das Dominikus- Ringeisen-Werk (DRW) vor einigen Monaten lässt spüren, dass der Krieg in der Ukraine auch in der Arbeit des DRW gegenwärtig ist. Wie gelingt es in dieser turbulenten Zeit, die Gedanken des Miteinanders und der Barmherzigkeit überzeugend zu leben? Bischof Meier nannte in diesem Zusammenhang auch drei Schlüsselbegriffe: Dank, Bitte und die Fähigkeit zur Entschuldigung.

Bischof Bertram Meier und der langjährige Vorstandsvorsitzende Walter Merkt kennen sich gut aus der gemeinsamen Zeit im Priesterseminar. Beide werden künftig auch weiterhin eng zusammenwirken. Merkt wurde von Meier zum Vorsitzenden des Caritas-Rats für das Bistum ernannt. Im Ursberger Dominikus-Ringeisen-Werk übergebe Merkt an seinen rund 30 Jahre jüngeren Nachfolger Martin Riß ein „gut bestelltes Haus“. Meier und Riß kennen sich ebenfalls gut. Vor Aufnahme seiner Tätigkeit in Ursberg war der in Lauingen geborene Riß mehrere Jahre in Augsburg Sekretär des Generalvikars und in der Personalabteilung für die Priester im Bistum Augsburg tätig. „Ich wünsche Dir, dass Dir die Menschen hier immer am Herzen liegen mögen“, sagte der Bischof.

Geistlicher Direktor Martin Riß sprach vom Werk der Barmherzigkeit, für die die Arbeit des DRW stehe. Herzlich bedankte er sich für die gute Aufnahme im DRW. Besonders hob er die Arbeit der Menschen hervor, die sich im DRW täglich engagieren. Walter Merkt würdigte das Lebenswerk von Dominikus Ringeisen (1835 bis 1904). Der aus Unterfinningen im heutigen Kreis Dillingen stammende Priester gründete 1884 die Ursberger Anstalten (heute Dominikus- Ringeisen-Werk). Nachdenken, Mut und Gottvertrauen hätten das Werk Ringeisens geprägt – eine bleibende Botschaft.

Ein besonderes Zeichen der Übergabe des Amtes von Merkt an Riß war unter anderem ein Ringeisen- Baum, der extra zu diesem Anlass von der Schreinerei des DRW gefertigt worden war und der die sieben Werke der Barmherzigkeit symbolisiert.

Der Sonntag im Klosterhof war aber auch ein besonderer Tag der Ehrungen. Bezirkstagspräsident Martin Sailer würdigte die Leistungen Walter Merkts und verlieh ihm die Sieben-Schwaben-Medaille.

Unter den zahlreichen Ehrengästen war auch Barbara Stamm, 2008 bis 2018 Präsidentin des bayerischen Landtags und von 1994 bis 2001 bayerische Gesundheitsministerin. Die im sozialen Bereich vielfältig engagierte Barbara Stamm ist dem Dominikus- Ringeisen-Werk auf eine besondere Weise verbunden. Bischof Bertram Meier verlieh ihr für ihr Engagement das Ulrichskreuz in Gold.

Meier hob am Sonntag auch die Rolle der Schwestern der Ursberger St. Josefskongregation hervor. Rund 850 Schwestern gehörten der Kongregation einst an, derzeit sind es noch 71. Doch ihre Arbeit bleibt für das DRW weiterhin prägend. Generaloberin Katharina Wildenauer dankte Merkt, dass er das DRW auf „sichere Füße“ gestellt habe, und Martin Riß dafür, dass er sich mit außerordentlich großem Einsatz der neuen Aufgabe stelle. Umrahmt wurden die Feierlichkeiten von Mitarbeitenden und Bewohnerinnen und Bewohnern des DRW sowie von Schülerinnen und Schülern des Ringeisen-Gymnasiums.